• 11. RCM-DMV-Grenzlandrennen
• 2. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1988
• Ausrichter: Rheydter Club für Motorsport e.V. im DMV
• Nordschleife und GP-Strecke, 25350 m
• Distanz: 22 Runden = 557 km
• ONS Reg.-Nr. 12/88

9. April 1988

Das Rennen

Drama und Triumph im Nebel

Der zweite Lauf der Deutschen Veedol-Langstreckenpokale am Nürburgring 1988, das 11. RCM-DMV-Grenzlandrennen, sorgte für ein spannendes Spektakel. Die Fahrer mussten sich nicht nur mit herausfordernden Wetterbedingungen wie Regen, Schnee und Nebel auseinandersetzen, sondern auch mit einem turbulenten Rennverlauf, der für einige Favoriten eine bittere Wendung nahm.

Überraschender BMW-Sieg

Inmitten des Chaos setzten sich Dieter Schäfer aus Bad Neuenahr und Rainer Teitscheid aus Bergisch Gladbach mit ihrem BMW 325i an die Spitze. Ihre konstant schnelle Fahrweise und ein cleverer Reifenwechsel katapultierten sie zu einem überlegenen Sieg, der ihnen auch den ersten Platz in der Gruppe A sicherte. Sie gewannen mit beeindruckenden sieben Minuten Vorsprung und ließen die Konkurrenz hinter sich.

Hinter ihnen fuhren Dr. Christian Wussler und Matthias Felser im Porsche 911 Carrera RSR auf den zweiten Gesamtrang, gefolgt von den beiden Ford Sierra Cosworths. Frank Biela, Biggi Briel und Horst Graf Saurma-Jeltsch sowie Klaus-Peter Frieske und Kalli Hufstadt trennten lediglich zwei Sekunden – ein spannendes Finish, das die Zuschauer in den Bann zog.

Nennungen und Starterfeld

Veedol-Cup-Promotor Karl-Heinz Retterath konnte sich über einen positiven Trend freuen: Von über 170 Nennungen traten 163 Teams an den Start – 32 mehr als im Vorjahr. „Wenn dieser Trend anhält, wird es eine phantastische Saison“, erklärte Retterath optimistisch. Das 25,35 km lange Asphaltband war zunächst trocken, als Rennleiter Gerd Sein das beeindruckende Starterfeld ins Rennen schickte.

Favoritensturz und Ausfälle

Doch das Rennen hielt zahlreiche Überraschungen bereit. Der Porsche 911 Turbo von Otto Altenbach und Jürgen Oppermann übernahm zunächst die Führung, musste jedoch nach nur zwei Runden wegen eines Motorschadens aufgeben. Auch die Auftaktsieger Edgar Dören und Gerhard Holup hatten Pech: Dören kollidierte beim Überrunden mit einem langsameren Fahrzeug und musste sich letztendlich mit dem 19. Platz begnügen.

Ein weiteres Porsche-Duo, Heinz Dorr und Günter Doebler, hatte ebenfalls Pech. Zwei Runden vor Schluss verloren sie ein Rad und somit den sicher geglaubten Gesamtsieg. Wussler und Felser konnten sich durch einen misslungenen Radwechsel auf der mittlerweile nassen Fahrbahn nicht optimal platzieren.

Starke Leistungen in den Klassen

In der Gruppe H bis 2.000 ccm, die mit 23 Fahrzeugen am stärksten besetzt war, dominierten Volker Strycek, Karl-Heinz Ternes und Gerd Hoffmann im Opel Manta 16V und sicherten sich nicht nur den Klassensieg, sondern landeten auch auf dem fünften Gesamtrang. Das Duo Hans und Michael Mülenz auf einem VW Golf folgte auf dem zweiten Platz.

In der Gruppe H bis 1.600 ccm holten sich Siegfried Schlacks und Walter Hirsch auf einem Audi 80 den Sieg. In der Gruppe H 1.300 ccm triumphierten Hermann Lamberty und Lutz-Wilhelm Höhl im VW Polo Coupe GT, der von Veytal-Tuning vorbereitet wurde.

Veytal-Chef Harald Sammer durfte sich gleich über drei Siege freuen: Neben Lamberty/Höhl gewannen Henning Pape und Günter Schmidt auf Veytal-VW Golf GTI 16V in der Gruppe N bis 2.000 ccm und der Gruppe A bis 2.000 ccm.
Klasse G 3 und Schrey-Duo

Die Klasse G 3 war mit 19 Fahrzeugen ebenfalls stark vertreten. Hier setzten sich erneut die Brüder Wolfgang und Günter Schrey mit ihrem Mercedes 190E 2,3-16 durch. Sie verwiesen Franz-Josef Bröhling, Susanne Schmitz und Hermann Tilke im BMW 325i auf den zweiten Platz. Mit diesem Sieg festigten die Schrey-Brüder ihre Führung im Veedol-Cup mit 18,91 Punkten, gefolgt von Strycek/Ternes/Hoffmann mit 18,39 Punkten.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 5, Gewertet: 3

Kl. 3, Gruppe G3, Gestartet: 19, Gewertet: 13

Kl. 4, Gruppe G4/G5/G6, Gestartet: 9, Gewertet: 5

Kl. 7, Gruppe N bis 1300 ccm, Gestartet: 10, Gewertet: 8

Kl. 8, Gruppe N bis 1600 ccm, Gestartet: 11, Gewertet: 11

Kl. 9, Gruppe N bis 2000 ccm, Gestartet: 10, Gewertet: 7

Kl. 10, Gruppe N über 2000 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 8

Kl. 14, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 11, Gewertet: 8

Kl. 15, Gruppe A bis 2500 ccm, Gestartet: 6, Gewertet: 4

Kl. 18, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 20, Gewertet: 11

Kl. 19, Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 15, Gewertet: 7

Kl. 20, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 23, Gewertet: 11

Kl. 21, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 10, Gewertet: 

Kl. 22, Gruppe H Diesefahrzeuge, Gestartet: 4, Gewertet: 2

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Quellen: VLN, ONS-Mitteilungen 6/1988, ADAC-Report 4/1988
Vielen Dank an Jürgen Endres für die Bereitstellung der Ergebnisliste.