• ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen
• 8. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1987
• Ausrichter: MSC Ruhr-Blitz Bochum e.V. im ADAC
• Nordschleife und GP-Strecke, 25350 m
• Distanz: 20 Runden = 507,0 km
• ONS Reg.-Nr. 154/87

22. August 1987

Das Rennen

Hitzeschlacht mit Feuer, Dramen und einem Überraschungssieger

Was als normaler Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft begann, wurde bei sengender Hitze zur echten Feuerprobe für Fahrer, Material und Organisation. Beim 8. Lauf des Veedol-Langstreckenpokals 1987, dem ADAC-Ruhr-Pokal-Rennen, wurden nicht nur Motoren, sondern auch Nerven bis an ihre Belastungsgrenze getestet.

Bereits kurz nach dem Start des ursprünglich in drei Gruppen unterteilten Feldes ereignete sich ein dramatischer Unfall auf der Quiddelbacher Höhe – nur wenige hundert Meter nach dem Flugplatz. Zahlreiche Fahrzeuge kollidierten, darunter der schnelle Gruppe-A-Toyota Corolla von Sazma/Hauck, der in Flammen aufging und vollständig ausbrannte. Auch ein Golf GTI wurde durch Feuer schwer beschädigt. Rennleiter Bube und sein Team vom MSC Ruhr-Blitz standen unter Hochdruck, meisterten die Situation aber professionell. Die Rennleitung unterbrach den Lauf per schwarzer Flagge und koordinierte die Rettungsmaßnahmen. Glück im Unglück: Es gab keine Verletzten.

Neustart nach 90 Minuten – und ein vertrauter Führender

Nach einer anderthalbstündigen Pause konnten die Fahrzeuge zum Restart antreten. Dieses Mal verlief der Start reibungslos. Edgar Dören im schwarzen Porsche Carrera RSR setzte sich sofort an die Spitze, gefolgt von Ulrich Richter im silbernen Mercedes 500 SEC von Schulz Motorsport und Peter John im Kissling-Manta 400.

Bis zur Rennhalbzeit dominierte Dören klar – der Vorsprung auf den Capri RS von Schem/Brinkmann wuchs auf die Länge des GP-Kurses. Technische Probleme dezimierten jedoch die Spitzengruppe: Der Hartge-BMW 635 von Gartmann/Döring fiel mit gerissenem Keilriemen aus, Claaßen/Richter mussten wegen Reifenproblemen aufgeben. Auch der sonst konkurrenzfähige Matthes-BMW M335 trat nach einem Motorschaden im Training nicht an.

Favoritensterben in der zweiten Rennhälfte

Im zweiten Rennabschnitt machte die Hitze vielen Top-Teams endgültig den Garaus. Der bis dahin führende Dören-Porsche litt unter massiven Problemen mit der Benzinzufuhr und fiel deutlich zurück – er war zeitweise langsamer als die besten Gruppe-N-Golfs.

Plötzlich schien der Weg frei für John/Esser im Manta oder den Capri von Brinkmann – doch auch sie blieben auf der Strecke: Motorschäden, Hitzeprobleme, Defekte. Selbst der weiße RSR von Altenbach/Wussler sowie der Gruppe-A-Sierra Cosworth von Selzer/Tilke kapitulierten, ebenso wie der Linder-BMW 325i von "mastop"/Gallas.

Erster VLN-Sieg für Porsche-Clubsport-Team

Am Ende war es der rote Porsche Carrera RSR von Günter Döbler und Heinz Dorr, der unerwartet als strahlender Sieger hervorging. Für das Duo aus dem Porsche-Clubsport war es der erste Gesamtsieg in der VLN – ausgerechnet bei einem der härtesten Rennen der Saison.

Mit deutlichem Rückstand, aber umso stolzer, folgten die Doppelstarter Axel Felder und Franz-Josef Bröhling auf Platz zwei. Ihr Budde-BMW 325i lief gewohnt zuverlässig und sicherte dem Duo auch den Sieg in der Gruppe A. Für Bröhling war es ein besonders erfolgreicher Tag: Gemeinsam mit Susanne Schmitz und Werner Schmidt gewann er auf einem neuen BMW 325i Kat auch die große Klasse LG3 – und übernahm dadurch die alleinige Führung im Langstreckenpokal.

Dören/Faubel, trotz ihrer Probleme, retteten noch Rang drei ins Ziel. Vierte wurden Wolf/Schumacher (BMW 325i Gruppe A), gefolgt von den Brüdern Jochen und Axel Felder im BMW-Pontus-Coupé. In der Zweiliter-Klasse der Gruppe H sicherten sich Strycek/Ternes im „Mich-Manta“ den Klassensieg auf Gesamtrang sechs – vor den konstant schnellen Voll/Kather. Pech hatte Andreas Schall, der mit seinem Escort ausfiel.

Spektakulär fuhr sich erneut der kleine, aber teuflisch schnelle Talbot Samba Rallye von Radecki/Jacob in den Vordergrund. Mit Gesamtrang 17 und dem Sieg in der 1300er Gruppe H distanzierten sie sogar die Sieger der 1600er-Klasse Matthews/Schlacks/Hirsch im Audi 80 – und rückten in der Gesamtwertung auf Platz drei vor.

Die Gruppe A bis 1600 cm³ ging an Lauderbach/Dören im Audi 80. Für eine Überraschung sorgte jedoch die Gruppe N bis 1600 ccm: Die Favoriten Ludwig und Jürgen Nett (Peugeot 205 GTI) landeten nur auf Rang fünf. Der Klassensieg ging stattdessen an Kuhlendahl/Lauer (Golf GTI), gefolgt von Mona Hertel/Tilke im Toyota Corolla.

Ein besonderer Erfolg für das „Opel-Mädchen-Team“: Mona Hertel und Ingrid Steger, diesmal mit Peter Wyss verstärkt, landeten in der Klasse G4 auf dem bisher nie erreichten zweiten Platz. Den Sieg in dieser Klasse holte sich erstmals das Ehepaar Ulrike und Herbert Geitz im Opel Kadett GSi. Die Favoriten Susanne Schmitz, Werner Schmidt und Peter Riedl mussten ihren BMW 320i Kat mit Defekt abstellen.

In der Gruppe G dominierten einmal mehr Ulrich Richter und Dieter Fröhlich im Porsche 944 Turbo – erneut ein souveräner Klassensieg. Die Gruppe N entschied sich zugunsten von Gunther Paul, Arno Wester und Hubert Witzel im Pohl-Ford Sierra Cosworth. Ihr taktisch klug eingeteiltes Rennen brachte den Klassensieg, während der favorisierte Burgmann-M3 und der Wolf Sierra RS Cosworth von Frieske wegen technischer Probleme ausfielen.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Kl. 1, Gruppe G1, Gestartet: 5, Gewertet: 2

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 5, Gewertet: 4

Kl. 3, Gruppe G3, Gestartet: 15, Gewertet: 9

Kl. 4, Gruppe G4, Gestartet: 6, Gewertet: 4

Kl. 7, Gruppe N bis 1300 ccm, Gestartet: 11, Gewertet: 5

KL. 8, Gruppe N bis 1600 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 10

Kl. 9, Gruppe N bis 2000 ccm, Gestartet: 6, Gewertet: 3

Kl. 10, Gruppe N über 2000 ccm, Gestartet: 3, Gewertet: 1

Kl. 13, Gruppe A bis 1600 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 7

Kl. 14, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 4

Kl. 15, Gruppe A bis 2500 ccm, Gestartet: 5, Gewertet: 4

Kl. 16, Gruppe A über 2500 ccm, Gestartet: 3, Gewertet: 2

Kl. 18, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 19, Gewertet: 11

Kl. 19, Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 4

Kl. 20, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 18, Gewertet: 9

Kl. 21, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 5

Kl. 22, Gruppe H Dieselfahrzeuge bis 3000 ccm, Gestartet: 3, Gewertet: 2

Gruppe H Dieselfahrzeuge über 3000, Gestartet: 1, Gewertet: 0

Zwischenergebnis nach 8 von 11 Wertungsläufen

Teilnehmer mit weniger als 57,46 Punkten sind nicht gelistet

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Quelle: VLN, ONS Mitteilungen 10/1987, MOTORSPORT aktuell 26.08.1987
Vielen Dank an Jörg Ufer für die Bereitstellung der Ergebnisliste.
*Datensatz unvollständig