• DMV/RCM-Grenzlandrennen
• 8. Lauf VLN Valvoline-Langstreckenpokal Nürburgring 1980
• Ausrichter: Rheydter Club für Motorsport e.V. im DMV
• Nordschleife, 22,835 km
• Distanz: 25 Runden = 570,875 km
• ONS Reg.-Nr.: 194/80

27. September 1980

Das Rennen

Entscheidende Phase im Valvoline-Langstreckenpokal 1980: Taktik, Dramen und Triumph am Nürburgring

Mit dem achten Lauf auf der legendären Nürburgring-Nordschleife bog der Valvoline-Langstreckenpokal 1980 in seine heiße Schlussphase ein – und die Teams rüsteten entsprechend auf. Mehrfachnennungen bei den Fahrern, die sich Hoffnungen auf den Pokal machen durften, machten unmissverständlich klar: Jetzt zählt jeder Punkt, jedes Ergebnis – koste es, was es wolle. An der Spitze der Tabelle setzte Johannes Scheid ein klares Statement. Der Mann mit dem Nimbus des Serien-Siegers ließ nichts anbrennen, pilotierte sein Fahrzeug zum erneuten Klassensieg – zum achten Mal in Folge! – und verteidigte damit eindrucksvoll seine Spitzenposition.

Auch Reinhold Girndt und Heinz Schaaf, ebenfalls ganz oben in der Pokalwertung dabei, griffen zur doppelten Nennungstaktik. Sie wollten auf Nummer sicher gehen und nahmen ein zweites Fahrzeug unter ihre Fittiche. Eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte: Ihr Golf sah nicht nur als bester 1600er-Tourenwagen die Zielflagge, sondern überstand sogar eine defekte Zylinderkopfdichtung – Glück des Tüchtigen, wie man in der Szene sagt.

Die direkten Verfolger von Scheid hatten hingegen einen rabenschwarzen Tag. Das hochgehandelte Diesel-Golf-Duo Ilgner/Hofmann konnte erneut nicht die Klasse gewinnen. Stattdessen glänzten Dr. Klaus Ligensa und Horst Bonefeld, die frisch vom Gruppe-2-Scirocco auf den Diesel-Golf gewechselt waren, mit einem starken Klassensieg – und ließen Ilgner/Hofmann sowie zwei weitere Favoriten hinter sich. Noch schlechter lief es für Müller/Feuerlein, die ihren Audi 50 nach technischen Problemen frühzeitig abstellen mussten.

In den anderen Klassen punkteten Bröhling/Felder und Weißgerber/Nett mit einem ersten beziehungsweise zweiten Platz und hielten damit den Anschluss an die Spitze der Gesamtwertung.

Ein echtes Drama spielte sich bei den Porsche-Assen Klaus Utz und Armin Jahn ab. Mit ihrem 300 PS starken 911er jagten sie nicht nur dem Gesamtsieg, sondern auch einer Traumzeit hinterher – und näherten sich der magischen 8:30-Marke auf der Nordschleife. Ihre beeindruckende Runde von 8:40,6 Minuten war fahrerisch großes Kino. Doch der Traum platzte abrupt: Unfall, Ausfall – das Aus für das Duo in aussichtsreicher Position.

Zudem spielte das Wetter zum Rennbeginn verrückt. Ein Regenschauer sorgte für einen um rund 30 Minuten verzögerten Start und brachte in den Anfangsrunden reichlich Chaos. Die Opel-Monza-Truppe Löffler/Nückel/Filthaut nutzte die widrigen Bedingungen zunächst souverän aus und führte das Feld in der Frühphase an – doch auch sie wurden später vom Defektdämon erwischt.

Als sich durch die Ausfälle der Favoriten der Weg für Weißgerber/Nett zum Gesamtsieg zu öffnen schien, schlug das Schicksal erneut zu: In der vorletzten Runde mussten sie beide Vorderreifen tauschen – und so wanderte der Sieg an das Duo Balzar/Knipper.

Den letzten Platz auf dem Podium sicherte sich das Team Loerper/Römer/Oppermann auf dem Tuchel-Porsche. Besonders Joachim Oppermann ließ dabei mit starken Runden aufhorchen – trotz langer Rennpause ein echter Leistungsträger.

Starke Leistungen gab es auch im Lager von Ford: Die beiden Escort-Teams Bröhling/Prang/Felder sowie Felder/Hulverscheid/Bröhling sicherten sich nicht nur die Plätze vier und fünf im Gesamtklassement, sondern gleichzeitig auch souverän den Gruppensieg in der Gruppe 1. Direkt dahinter: der Mich-Ascona mit Mich/Schäfer. Das Team hatte sich mehr erhofft, zumal Ochs/Schäfer im schnelleren Kadett lange auf Gesamtrang drei lagen – bis sie drei Runden vor Schluss ausfielen.

Auch Modregger/Fischer konnten sich über eine starke Aufholjagd freuen: Von weit hinten schoben sie ihren BMW bis auf Platz sieben nach vorne – eine sehenswerte Vorstellung.

Den Abschluss der Top Ten bildeten drei Fahrzeuge aus der besonders umkämpften Klasse der 1600 ccm-Serientourenwagen. Diese Kategorie lieferte über die vollen vier Stunden hinweg packenden Motorsport. Wader/Partenheimer setzten sich am Ende knapp gegen die stark aufkommenden Ley/Rietmann durch. Dritte in dieser hart umkämpften Klasse wurden Sprungmann/Menneken – allesamt mit fahrerischer Glanzleistung und cleverer Rennstrategie.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Gruppe 1 bis 1000 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 5

Gruppe 1 bis 1150 ccm, Gestartet: 16, Gewertet: 13

Gruppe 1 bis 1300 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 9

Gruppe 1 bis 1600 ccm, Gestartet: 16, Gewertet: 9

Gruppe 1 bis 2000 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 9

Gruppe 1 über 2000 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 2

Diesel bis 2000 ccm, Gestartet: 5, Gewertet: 5

Gruppe 2 bis 1000 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 2

Gruppe 2 bis 1150 ccm, Gestartet: 14, Gewertet: 6

Gruppe 2 bis 1300 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 6

Gruppe 2 bis 1600 ccm, Gestartet: 15, Gewertet: 8

Gruppe 2 bis 2000 ccm, Gestartet: 25, Gewertet: 13

Gruppe 2 über 2000 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 4

Gruppe 3 über 2000 ccm, Gestartet: 1, Gewertet: 1

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Quellen: VLN, ONS Mitteilungen 4/1981, Sportfahrer 12/1980