Motorsport unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie

Das Jahr 2020 stellte den Nürburgring wie viele andere Motorsportstätten weltweit vor enorme Herausforderungen. Die näher rückende Infektionswelle ließ böses ahnen. Die Test- und Einstellfahrten der NLS mussten bereits ohne Zuschauer stattfinden. Der 13. März 2020 brachte das Sportgeschehen bundesweit und alle Sportarten übergreifend abrupt zum erliegen. Lockdown, nichts ging mehr. Den ersten Schock verdaut gingen viele eher von einem Lockdown für zwei bis drei Wochen aus. Doch schon kurze Zeit später wurde klar, das es bei einem kurzen Lockdown nicht bleiben würde.

Die Corona-Pandemie hatte tiefgreifende Auswirkungen auf den Rennbetrieb, die Planung und die Durchführung der Veranstaltungen. Trotz der globalen Krise und zahlreicher Beschränkungen schaffte es der Nürburgring, wichtige Motorsportevents mit angepassten Maßnahmen durchzuführen – allerdings in einem stark veränderten Rahmen.

Absagen und Verschiebungen im Rennkalender

Zu Beginn des Jahres 2020 war der Rennkalender am Nürburgring noch vollgepackt mit den üblichen Großveranstaltungen. Doch als die Pandemie im März Europa erreichte, wurden nahezu alle Veranstaltungen vorerst abgesagt oder verschoben.

Die NLS, die im Frühjahr ihren traditionellen Saisonstart hat, musste ihren Beginn aufgrund der Pandemie mehrfach verschieben. Erst Ende Juni konnte die Serie mit einem strengen Hygienekonzept und ohne Zuschauer an der Strecke starten. Dies bedeutete für Teams und Fahrer eine völlig neue Herausforderung, da die gewohnte Atmosphäre mit den enthusiastischen Fans, vor allem an der Nordschleife, fehlte.

Auch das ADAC TotalEnergies 24h-Rennen, das normalerweise im Mai stattfindet und eines der Highlights im europäischen Motorsportkalender ist, wurde zunächst verschoben. Statt im Frühling wurde das Rennen schließlich im September 2020 nachgeholt. Es fand unter strikten Corona-Bedingungen und ohne Zuschauer statt, was der Veranstaltung eine ungewohnte, beinahe gespenstische Atmosphäre verlieh. Trotz der Einschränkungen lieferten sich die Teams ein spannendes Rennen, das Mercedes-AMG für sich entscheiden konnte.

Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix wurde ebenfalls stark von der Pandemie beeinflusst. Die Veranstaltung wurde auf ein kleineres Format ohne Zuschauer reduziert. Trotzdem schafften es die Veranstalter, das Event sicher durchzuführen, wenn auch ohne die übliche Begeisterung des Publikums entlang der Strecke.

Eine der wichtigsten Veranstaltungen, der ADAC Truck-Grand-Prix, wurde 2020 komplett abgesagt. Das Event, das jährlich Tausende von Fans anzieht und ein echtes Volksfest für Motorsport- und Truck-Begeisterte ist, konnte unter den damaligen Umständen nicht sicher durchgeführt werden.

Motorsport unter strengen Hygienekonzepten

Die größte Herausforderung für den Nürburgring und seine Veranstalter war die Einhaltung der strengen Corona-Maßnahmen, die von den Behörden festgelegt wurden. Es wurden umfangreiche Hygienekonzepte entwickelt, die nicht nur die Teams, sondern auch das gesamte Streckenpersonal und die Organisatoren betrafen.

Einer der prägnantesten Einschnitte war das Verbot von Zuschauern bei den meisten Rennen. Die berühmten Fanzonen und die charakteristische Campingatmosphäre, vor allem an der Nordschleife, fehlten komplett. Stattdessen fanden die Rennen ohne Publikum statt, was vor allem beim 24-Stunden-Rennen spürbar war. Die „Geisterrennen“ bedeuteten für viele Fahrer und Teams eine völlig ungewohnte Stimmung, da die Fans normalerweise ein wesentlicher Bestandteil des Nürburgring-Erlebnisses sind.

Für alle Beteiligten an den Rennveranstaltungen galten strenge Abstands- und Hygienevorschriften. Fahrer, Teams und Streckenpersonal mussten sich regelmäßig testen lassen, und der Zugang zu den Paddocks und Boxengassen war streng limitiert. In den Boxen selbst wurden die Teamgrößen reduziert, und der Kontakt zwischen den Teams wurde auf ein Minimum beschränkt.

Da viele Rennserien auf dem Nürburgring internationale Teams anziehen, war die Einreise von Fahrern und Teams aus dem Ausland ebenfalls eine Herausforderung. In einigen Fällen konnten Teams aufgrund von Reisebeschränkungen oder Quarantäneauflagen gar nicht an den Rennen teilnehmen, was das Teilnehmerfeld in manchen Serien verkleinerte.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf den Nürburgring

Die Corona-Pandemie hatte nicht nur erhebliche Auswirkungen auf den sportlichen Betrieb, sondern auch auf die wirtschaftliche Situation des Nürburgrings. Die fehlenden Zuschauereinnahmen und die reduzierten Teilnehmerfelder führten zu erheblichen finanziellen Verlusten.

Die ursprünliche Jahresplanung für 2020 finden Interessierte hier!

NLS-Gesamtergebnis*

^{Teilnehmer mit weniger Punkten sind nicht gelistet. Das Gesamtergebnis findet Ihr hier!
*Stand: 5.11.2020, ** Abgesagt}

Die Veranstaltungen 2020 im Überblick

• Aufgrund der Corona-Pandemie fielen alle Läufe des Nürburgring Drift Cups 2020 aus

^{Teaserfoto: Adrenalin/BRFoto
Keine Gewähr über die Vollständigkeit der Terminliste. Änderungen vorbehalten.
Letzte Aktualiserung: 23.06.2020}