Rund um das Bayerkreuz 1985 | Superbike

  • ADAC-Rennen „Rund um das Bayerkreuz“
  • Veranstalter: MSC Langenfeld e.V. im ADAC
  • GP-Strecke 4,542 km
  • OMK Reg.-NR 66/85

5. Oktober 1985

Das Finale der Superbike-Meisterschaft auf dem Nürburgring

Die Spannung lag in der Luft, als sich die Topfahrer beim traditionsreichen internationalen Rennen “Rund um das Bayerkreuz” versammelten. Im Mittelpunkt stand das packende Duell um den Deutschen Meistertitel in der Superbike-Klasse. Andreas Hofmann vom JUNG-Team, der bisher die Meisterschaft angeführt hatte, brauchte mindestens Platz vier, um seinen ärgsten Verfolger, Ernst Geschwender, auf Distanz zu halten – sofern dieser das Rennen für sich entscheiden würde. Eine strategische Herausforderung, bei der Teamchef Rolf Jung sogar Unterstützung aus den eigenen Reihen organisierte: Bernd und Klaus Caspers, beide auf vorderen Startplätzen, waren bereit, ihren Teamkollegen zu unterstützen.

Hofmann, schon mit fünf Saisonsiegen im Gepäck, machte von Anfang an klar, dass er kein taktisches Rennen fahren wollte. Mit beeindruckendem Selbstvertrauen setzte er sich direkt an die Spitze und baute einen Vorsprung von satten acht Sekunden auf. Rolf Jung informierte ihn während des Rennens kontinuierlich über das Geschehen hinter ihm, und so fuhr Hofmann souverän einem Start-Ziel-Sieg entgegen. Kurz vor Schluss nahm er etwas Tempo raus, um kein Risiko einzugehen – ein kluger Schachzug, da der Auspuff plötzlich Probleme bereitete. Sein Vorsprung schrumpfte auf 2,5 Sekunden, aber der Sieg war ihm sicher.

Geschwender, der nur aus dem Mittelfeld starten konnte, erwischte einen Traumstart und kämpfte sich bis zum Ende der Startgeraden bereits auf Platz fünf vor. Ganz vorne dominierten Hofmann und die Caspers-Brüder das Geschehen, während Michael Galinski, der ebenfalls stark begann, durch technische Schwierigkeiten zurückfiel und sich am Ende mit Platz vier zufriedengeben musste.

Das Duell um die Verfolgerplätze war nichts für schwache Nerven: Bernd Caspers und Geschwender lieferten sich hitzige Bremsduelle, wobei Caspers mehrfach Geschwender Paroli bot. Am Ende hatte jedoch Geschwender mit einem winzigen Vorsprung von 42 Hundertstelsekunden die Nase vorn, dank der stärkeren Motorleistung seiner Maschine. Bernd Caspers sicherte sich dennoch wertvolle Punkte und ließ seine Fans jubeln, denn damit war der sechste Meisterschaftsplatz fest in seiner Hand.

Währenddessen sorgten die Rubatto-Brüder für ein spannendes Familienduell um die Plätze fünf und sechs, das Mario knapp für sich entschied. Klaus Caspers, der gut gestartet war, hatte zunehmend mit einem rutschenden Hinterrad und nachlassender Motorleistung zu kämpfen und landete auf Platz sieben. Hartmut Müller konnte sich mit einem knappen Manöver den achten Platz vor Jörg Getzlaff sichern, der hier sein bestes Saisonergebnis einfuhr.

Das Pech machte jedoch auch diesmal nicht Halt vor einigen Fahrern. Franz Philipps wurde schon am Start unglücklich von einem anderen Fahrer umgerissen, während Elmar Geulen und Günther Klän das Rennen frühzeitig beenden mussten. Für andere Fahrer wie Jörg Borck, der vom 18. Platz aus eine furiose Aufholjagd startete, waren technische Probleme das Ende aller Träume: Eine lockere Ölablaß-Schraube bescherte ihm einen ölgetränkten Hinterreifen und vereitelte eine bessere Platzierung.

Die Ergebnisliste am Ende des Tages zeigte eine beeindruckende Leistung von Andreas Hofmann, der sich die Meisterschaft endgültig sicherte. Geschwender und Galinski landeten auf den Podiumsplätzen, gefolgt von den Rubatto-Brüdern und Bernd Caspers. Das Rennen war ein großartiger Abschluss der Saison und ein Kräftemessen voller Spannung, Dramatik und Teamgeist – ein echtes Highlight am Nürburgring!

Ergebnis Deutsche Superbike-Meisterschaft 1985 Plätze 1 bis 10 nach 14 Läufen

  1. Andreas Hofmann – JUNG-Kawasaki RX 1000
  2. Ernst Geschwender – Werks-Suzuki GSX 750 R
  3. Michael Galinski – LKM-KR 1000
  4. Peter Rubatto – Eckert-Honda VA 750
  5. Mario Rubatto – Werks-Suzuki GSX 750 R
  6. Bernd Caspers – Schaumburg-JUNG-Suzuki 750
  7. Jürgen Müller – Egli+LKM Kawasaki 1000
  8. Hartmut Müller – Krenzer Kawasaki RX 970
  9. Klaus Caspers – JUNG-Kawasaki GPZ 970 R
  10. Martin Wimmer – Yamaha FZ 750

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Quelle: ADAC-Report 10/1985

 

 

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