24. Int. ADAC-1000-km-Rennen 1978 | ONS-Renault 5-Pokal | Rennen

  • ONS-Renault-5-Elf-Cup
  • Im Rahmenprogramm des 24. ADAC-1000-km-Rennen
  • 6. Lauf ONS-Renault 5-Pokal, Region Nord + Süd

27.05.1978

Das Rennen

Der sechste Lauf des ONS-Renault 5-Pokals 1978

  • Wolfgang Schütz bleibt auch nach einer dramatischen Schlussrunde in der Südgruppe ungeschlagen.
  • Leo Steiner verliert den sicher geglaubten Sieg kurz vor dem Ziel durch einen Defekt.
  • Dr. Rainer Schmid erringt seinen ersten Nordgruppen-Sieg in einem hochumkämpften Rennen.

Im Rahmen des traditionsreichen Int. ADAC-1000-km-Rennens auf dem Nürburgring wurde am 28. Mai 1978 der sechste Lauf des ONS-Renault 5-Pokals ausgetragen. Bei hochsommerlichem Wetter fanden sich die besten Nachwuchstalente aus den Regionen Nord und Süd zu einem weiteren Wertungslauf ein. Der Wettbewerb diente nicht nur dem Prestige, sondern vor allem der Qualifikation für die finalen Endläufe der Serie. Denn nur die 25 punktbesten Fahrer jeder Region würden sich am Ende der acht Vorläufe für die Entscheidungsläufe qualifizieren.

Nordgruppe: Premiere für Dr. Schmid, Rückschlag für Wicks

Bereits das Training der Nordgruppe kündigte Spannung an: Dr. Rainer Schmid fuhr mit einer Zeit von 10.22,5 Minuten auf die Pole Position und verwies damit erfahrene Konkurrenten wie Denzel, Wicks und Jäger auf die Verfolgerplätze. Doch gleich zu Beginn des Rennens wurde klar, dass der Rennverlauf unvorhersehbar bleiben würde.

Ein Fünferzug – bestehend aus Wicks, Denzel, Schmid, Sauer und Jäger – dominierte das frühe Geschehen, bevor ein technischer Defekt bei Wicks alle Karten neu mischte. Eine gebrochene Schaltstange bedeutete das vorzeitige Aus für den Kölner, der bis dato eine starke Saison gezeigt hatte.

In der Folge übernahm kein Fahrer dauerhaft die Spitze. Die Führungsarbeit wechselte fast rundenweise: Schmid, Jäger und Denzel lieferten sich ein enges Gefecht. Am Ende hatte Dr. Schmid knapp die Nase vorn und feierte mit hauchdünnem Vorsprung vor Denzel seinen ersten Saisonsieg – ein bemerkenswerter Erfolg, der seinen Aufstieg in der Nordwertung unterstrich.

Auch Volker Strycek überzeugte durch eine beeindruckende Aufholjagd: Vom elften Startplatz arbeitete er sich auf Rang fünf nach vorne und sammelte erneut die volle Punktzahl für den Pokal. Diese Leistung festigte seine Position unter den Top-Favoriten für die Endläufe.

Südgruppe: Schütz triumphiert – Steiner wird vom Defekt gestoppt

Die Südgruppe erlebte ein Rennen von strategischer Tiefe und technischem Drama. Leo Steiner überraschte im Training mit der Pole Position – noch vor dem bisher dominierenden Wolfgang Schütz. Das Rennen entwickelte sich schnell zu einem Zweikampf zwischen diesen beiden Rivalen, die sich vom Feld absetzten und ein intensives Tempo vorgaben.

Mehrere Runden lang lag Steiner leicht in Führung, während Schütz jede Gelegenheit suchte, um zu kontern. Beide lieferten sich ein technisch sauberes, aber hart geführtes Duell auf höchstem fahrerischen Niveau. Die Entscheidung sollte jedoch nicht auf der Strecke, sondern durch die Technik fallen.

Kurz vor dem Ziel blieb die sonst zuverlässig angekündigte Staubwolke aus der Hohenrain-Schikane aus: Nur Schütz tauchte auf – alleine, aber siegreich. Steiner hingegen war mit einem defekten Radlager schwer gehandicapt und verlor wertvolle Sekunden. Sein Renault schleppte sich mit abgeknicktem Hinterrad ins Ziel – Platz drei statt eines möglichen Sieges.

Hinter dem Spitzenduo zeigte Toni Plechatsch eine konstante Leistung und wurde verdienter Zweiter. Im Mittelfeld kämpften Hafner, Luft und Oberndorfer um jede Position – ein aufreibender Kampf, der allerdings in den Schatten des Finales an der Spitze rückte.

Ergebnisse im Überblick

Region Nord:

  1. Dr. Rainer Schmid – 52:12,9 min
  2. Jörg Denzel
  3. Knut Jäger
  4. Lothar Mönch
  5. Volker Strycek
  6. Hans-G. Agosti
  7. Werner Uetrecht
  8. Heinz Gerckens
  9. Lutz Kämmerer
  10. Günter Zimpel

Region Süd:

  1. Wolfgang Schütz – 52:31,9 min
  2. Toni Plechatsch
  3. Leo Steiner
  4. Dr. Walter Luft
  5. Sepp Hafner
  6. Franz Grassl
  7. Wolfgang Schulfelder
  8. Christian Danner
  9. Werner Heinz
  10. Alfred Mühlenbruch

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Quellen und Literatur: Sportfahrer 7/1978
Braun, R.: "25 Jahre Renault-elf-Pokal – Chronik eines Erfolges", Deutsche Renault AG, 1998
Abbildung des Programmheftes mit freundlicher Genehmigung des ADAC e.V., München.