• 12. DMV-4-Stunden-Rennen "um den W. Offermann-Gedächtnis-Pokal"
• 7. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1987
• Ausrichter: RG Düren e.V. im DMV
• Nordschleife und GP-Strecke, 25350 m
• Distanz: 20 Runden = 507,0 km
• ONS Reg.-Nr. 188/87

8. August 1987

Das Rennen

Dören und Faubel souverän – Porsche dominiert

Nach einer fünfwöchigen Sommerpause kehrte der Deutsche Veedol-Langstreckenpokal mit dem siebten von insgesamt elf Wertungsläufen auf den Nürburgring zurück. Die Resonanz unter den Teams war bemerkenswert: 170 Nennungen und schließlich 155 gestartete Mannschaften unterstrichen die ungebrochene Beliebtheit dieses traditionsreichen Wettbewerbs.

An der Spitze dominierten Edgar Dören (Wuppertal) und Peter Faubel (Remscheid) im Porsche Carrera das Geschehen nahezu unangefochten. Mit einem Durchschnittstempo von rund 151 km/h absolvierten sie die 507 Kilometer des Eifel-Kurses in beeindruckender Manier. Ihre konstant schnellen Rundenzeiten – stets unter der Zehn-Minuten-Marke – führten zu einem souveränen Start-Ziel-Sieg, dem bereits zweiten Saisonsieg des Duos. Trotz kleiner technischer Probleme – laut Dören habe das Fahrwerk „plötzlich nicht mehr ganz gepasst“ – ließ sich das 340 PS starke Fahrzeug nicht aufhalten. Ihre schnellste Runde (9:45,87 Minuten) deutete an, dass das volle Leistungspotential des Porsche nicht einmal ausgeschöpft worden war.

Trotz der Überlegenheit der Spitzenreiter zeigten auch die Verfolger ansprechende Leistungen. Michael Döbler (Döbler) im Porsche Carrera (9:49,71), Ulrich Richter (Essen) im Daimler 500 (9:50,26) sowie Christoph Esser (Bad Münster) im Kissling-Manta 400 (9:50,31) und Paul Hulverscheid (Halver) im BMW 335 M (9:52,85) setzten mit Zeiten unter zehn Minuten Achtungszeichen. Auch Dieter Gartmann (Gartmann) im BMW 635 M (9:55,34) hielt mit.

Pechsträhnen und Ausfälle

Nicht alle Teilnehmer hatten das Glück auf ihrer Seite. Der „Silberpfeil“, lange auf dem zweiten Rang unterwegs, musste nach einem Reifenschaden im Streckenabschnitt Kallenhardt in der zwölften Runde aufgeben. Claassen, der das Fahrzeug übernommen hatte, konnte den beschädigten Wagen nur noch an die Leitplanken steuern. „Ziemlich kaputt“, kommentierte Richter lapidar.

Bereits eine Runde zuvor waren Gartmann/Döring aufgrund fehlenden Öldrucks ausgeschieden. Beim Kissling-Manta sorgte eine rutschende Kupplung für Probleme – dennoch hielten Esser und John das Fahrzeug in der Spitzengruppe, ehe Voll später auf Rang acht zurückfiel.

Auch das bis dato äußerst zuverlässige M3-Team Hulverscheid/Eschmann/Schumacher hatte erstmals mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Zwischenzeitlich auf Rang zwei, retteten sie den angeschlagenen BMW am Ende als 19. ins Ziel. Nutznießer war das Team Döbler/Dorr, das somit den zweiten Gesamtrang erreichte.

Gruppe A: Dauerläufer im Fokus

In der Gruppe A behauptete sich einmal mehr das bewährte Duo Bröhling/Axel Felder im gelben BMW 325i von Budde Motorsport. In der Endphase des Rennens konnte sich Axel Felder nur knapp gegen seinen Bruder Jochen im BMW 635 durchsetzen. In der Gesamtwertung des Veedol-Cups führt Felder nun mit 61,79 Punkten vor Bröhling (61,52 Punkte).

Gruppe H: Der Manta sticht den Escort

In der hart umkämpften Gruppe H bis zwei Liter Hubraum führte zunächst Feldin im Ford Escort, gefolgt vom extrem schnellen Teitscheid. Beide mussten jedoch vorzeitig aufgeben. So ging der Sieg an den Mich-Manta von Ternes und dem erfahrenen Volker Strycek, die sich im Finish gegen Schall durchsetzten.

In der mit 13 Fahrzeugen stark besetzten 1600er-Klasse setzten sich Matthew/Schlacks/Hirsch im Audi 80 durch. Bei den 1300ern triumphierten Radecki/Jakob im späten Duell gegen das Duo Kaufmann/Neumann im Suzuki Swift – Kaufmann, sonst als Formel-3-Pilot bekannt, forderte das Siegerteam lange Zeit heraus.

Intensive Duelle in der Gruppe G

In der Gruppe G lieferten sich die Porsche-Teams Eickwinkel/Eickwinkel/Wlazik und Richter/Fröhlich ein über viele Runden spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst gegen Ende des Rennens setzte sich Wlazik ab, während Richter – vom Wechsel aus dem schweren Mercedes gezeichnet – den Rückstand von etwa 40 Sekunden nicht mehr aufholen konnte.

In der Untergruppe G2 verhinderten Reifenschäden einen möglichen Sieg des Frauenduos Marion Beule (Hagen) und Traudl Klink (Dülmen) im Werks-Escort RS Turbo. Den Sieg sicherten sich Walter/Anstann im BMW 325i.

Für Aufsehen sorgte ein ungewöhnlicher Vorfall in der G3-Klasse: Im Tank des Opel Kadett von Kober/Kober/Berg wurde ein Kilogramm Zucker entdeckt – mutmaßlich Sabotage. Der Klassensieg ging an Mönch/Berg, ebenfalls auf Opel Kadett.

In der G4-Klasse überzeugten mehrere Damen mit starken Leistungen. Susanne Schmitz (Nürburg) teilte sich das Cockpit eines BMW 320i Kat mit Peter Riedl (Feldgeding) und der schwedischen Rallyefahrerin Susanne Kottulinsky, die als Nürburgring-Debütantin erwartungsgemäß noch Zeit einbüßte. Am Ende setzte sich Wolfgang Schrey (Wallenhorst) im Mercedes 260 mit einem Vorsprung von 4,42 Sekunden durch.

Das Ehepaar Ulrike und Herbert aus Hagen erreichten den dritten Platz im Kadett GSI. Mona Hertel (Offenbach), an der Seite von Rüdiger Hahn (Melsungen) ebenfalls im GSI unterwegs, fuhr auf Rang fünf.

Zusammen mit Hermann Tilke (Aachen) stellte Mona Hertel auch in der Gruppe N bis 1600 ccm ihr Können unter Beweis. Das Duo leistete dem Peugeot-205-Team Ludwig und Jürgen Nett aus Mayen lange Zeit Paroli, ehe ein Reifenschaden am Toyota Corolla das Rennen entschied. Tilke/Hertel wurden noch Dritte.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Kl. 1, Gruppe G1, Gestartet: 6, Gewertet: 6

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 8, Gewertet: 5

Kl. 3, Gruppe G3, Gestartet: 12, Gewertet: 8

Kl. 4, Gruppe G4, Gestartet: 7, Gewertet: 7

Kl. 7, Gruppe N bis 1300 ccm, Gestartet: 10, Gewertet: 7

Kl. 8, Gruppe N bis 1600 ccm, Gestartet: 14, Gewertet: 6

Kl. 9, Gruppe N bis 2000 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 7

Kl. 10, Gruppe N über 2000 ccm, Gestartet: 3, Gewertet: 2

Kl. 13, Gruppe A bis 1600 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 5

Kl. 14, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 6, Gewertet: 2

Kl. 16, Gruppe A über 2500 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 5

Kl. 17. Gruppe H bis 1150 ccm, Gestartet: 5, Gewertet: 4

Kl. 18, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 19, Gewertet: 9

Kl. 19, Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 9

Kl. 20, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 3

Kl. 21, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 11, Gewertet: 7

Kl. 22, Gruppe H Dieselfahrzeuge bis 3000 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 2

Gruppe H über 3000 ccm, Gestartet: 1, Gewertet: 0

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Quelle: VLN Presse, ONS Mitteilungen 10/1987, MOTORSPOT aktuell 12.08.1987
Vielen Dank an Jörg Ufer für die Bereitstellung der Ergebnisliste.