- Eric Karlsson feiert ersten Gesamtsieg – Titelentscheidungen erst beim Saisonfinale
(Nürburgring/Wuppertal) Debütsieg für Eric Karlsson aus Miltenberg, Vertagung der Titelentscheidungen und ein ganzes Starterfeld auf falschen Reifen: Der siebte Lauf zum Castrol HAUGG-Cup „Um die Willi Hieke Pokale“ hatte es einmal mehr in sich. Bei überwiegend strahlend blauem Himmel hatten 109 Teams den „Bergischen Schmied“ des BMC Wuppertal in Angriff genommen, rund 7.500 Zuschauer säumten die sonnendurchflutete Eifel.
Bis eine halbe Stunde vor dem Start deutete alles auf ein Regenrennen hin: Die 20,830 Kilometer der Nürburgring-Nordschleife waren nass und die Wolken am Himmel ließen auch nichts Besseres erahnen. Nahezu alle Teams entschieden sich für profillierte Pneus – eine falsche Entscheidung, wie sich schon im Verlauf des ersten Umlaufs herausstellen sollte.
Hans-Rolf Salzer (Alpenrod) war als einer von drei Tabellenführern in die Eifel gereist und machte von der ersten Runde an alles richtig. Am Ende verließ der 52jährige als alleiniger Tabellenführer die Hocheifel, blieb auch im siebten Rennen unbesiegt und musste sich im Gesamtklassement nur Porsche-Pilot Eric Karlsson (Miltenberg) geschlagen geben. Salzer hatte am Steuer des Harosa-BMW M3 zunächst die Führung übernommen, doch mit zunehmendem Rennverlauf war die Sicherung des Sieges bei den 24h-Spezialfahrzeugen wichtiger als mit Karlsson um den Tagessieg zu kämpfen.
Somit kam Eric Karlsson mit dem Porsche 911 zu seinem ersten CHC-Gesamtsieg und zweiten Saisonsieg in der Gruppe H. Lothar Leifer (Baiersdorf) in einem weiteren Porsche 911 wurde zweiter und Gesamtdritter. Hinter Stefan Aust/Michael Bonk (beide Münster) fuhr Markus Bohn aus Kirchen im Opel Kadett C Coupé auf den hervorragenden vierten Rang vor etlichen PS-stärkeren Fahrzeugen.
In der Gruppe H bis 2000 ccm feierte Bastian Hüttinger aus Neuenstein seinen dritten Saisonsieg und machte in der Tabelle einen Riesensprung auf Platz zehn. Nach den technischen Problemen zur Saisonmitte kann der Ford Escort-Pilot doch noch auf einen guten Schlussrang hoffen, sofern beim Finallauf ein ähnliches Ergebnis folgt.
Der Kölner Meinhard Hellweg fuhr mit seinem Renault Clio RS in der mit 23 Fahrzeugen stark besetzten Klasse erneut ein prima Rennen und wurde zweiter vor Christoph Czwielung (Bonn) in einem weiteren Ford Escort. Für Czwielung war es das beste Saisonergebnis. Pech hatte VW Golf Pilot Uwe Erdtmann (Wiesloch), der gleich in der dritten Runde mit einem Porsche im Schwalbenschwanz kollidierte und aufgeben musste. Nach technischen Defekten sahen auch Mark-Oliver Beckord (Willich) im Renault Clio und Marcus Müller (Bleifalf) am Volant des Opel Manta nicht das Ziel.
Ludger Henrich (Schmitten) und Jürgen Schulten (Hamminkeln) sind trotz des Verlustes der Tabellenführung der Titelverteidigung einen großen Schritt näher gekommen. Mit elf Fahrzeugen besiegten die beiden am Steuer des Pink Power-Opel Astra in der Gruppe F bis 2000 ccm zwar ein Fahrzeug weniger als Salzer bei den Specials über 2000 ccm, aber unter Berücksichtigung des Streichresultates haben Henrich/Salzer vor dem letzten Lauf mit 0,69 Punkten knapp die Nase vorn. Vater und Tochter Klaus und Julia Flint (beide Melle) fuhren mit dem Tost-Peugeot 206 erneut auf Platz zwei und werden mit Sohn Salzer noch um Rang vier in der Meisterschaft kämpfen. Sascha Salzer (Alpenrod) fuhr mit dem BMW M3 erneut zum Sieg bei den VLN-Serienwagen. Christof Degener/André Benninghofen (Hattingen/Velbert) kamen im VW Golf GTi auf Rang drei. In 8.44 Minuten drehte „Benny“ die schnellste Rundenzeit.
Zum zweiten Saisonsieg lenkten Axel Nolde/Bojan Ferk (Ennepetal/Gevelsberg) ihren Opel Corsa bei den Serienwagen bis 1850 ccm. Hauptkonkurrent Rudolf Brandl (Walldürn) büßten mit seinem BMW 318iS zunächst Zeit bei einem Boxenstopp und dann den Kofferraum nach einem Leitplankeneinschlag in der Tiergarten-Schikane ein. Ralf Grass/Torsten Kratz (Uedem/Mönchengladbach) kamen als zweite zum besten Saisonergebnis im Grass Racing-BMW und auch die dritten Ulrich Ehret/Karsten Sauk (Buchen/Sassenberg) freuten sich über ihre beste Punkteausbeute des Jahres.
Träger/Zammert dicht vor MLT-Titel
In der Michaela-Lochmann-Trophy freute sich Gerhard Diel aus Wermelskirchen über seinen zweiten Sieg in Folge bei den Specials bis 2000 ccm. Am Steuer des Kissling-Opel Astra blieb Diel erneut strafpunktefrei und drehte in 9.17,5 Minuten die mit Abstand schnellste Runde aller MLT-Teams. Erstmals hatte auf dem Beifahrersitz Teamchef Stefan Kissling (Schuld) Platz genommen. „Eine optimale Ergänzung für beide“, freute sich Diel. „Stefan konnte mir noch den einen oder anderen Tipp hinsichtlich Ideallinie und Bremspunkten geben, dafür hat er sich über einige Extrapunkte für den Opel-Sportpokal gefreut.“
Holger Träger (Bochum) und Karl-Heinz Zammert (Düsseldorf) mussten sich im Benninghofen-Golf zwar Diel//Kissling geschlagen geben, können aber allmählich den Sekt für den MLT-Titel kaltstellen. Denn Hauptkonkurrent Jürgen Stölting/Thomas Matuschewski (beide Düsseldorf) wurde zum zweiten Mal in Folge besiegt. Selbst wenn das BMW-Duo bei Finale gewinnt, dürfte Träger/Zammert – je nach Starterzahl – Platz zwei zum Titel reichen.
Der dritte Meisterschaftsaspirant, Frank Mestermann/Dirk Kriwett (Hattingen/Essen), musste den ersten Ausfall der Saison hinnehmen. Blaue Rauchwolken am Heck des Bennighofen-VW Golf kündigten baldiges Unheil an und in der vierten Runde war dann auch Schluß. Der Luxemburger Johnny Veloso kam so im Ford Fiesta zum Klassensieg bei den Specials bis 1600 ccm.
Quelle: RCN