- Großer Preis von Europa 1996
- 4. Lauf Formel 1 Weltmeisterschaft 1996
- GP-Strecke, 4.556 km
- Distanz: 67 Runden = 305.252 km
- Wetter: bewölkt, trocken
Der Große Preis von Europa 1996 auf dem Nürburgring versprach im Vorfeld Hochspannung. Mit Damon Hill, der die Fahrerwertung souverän anführte, und Michael Schumacher, dem Lokalhelden, waren alle Augen auf diese Rivalität gerichtet. Doch bevor die Motoren für das Rennen aufheulten, boten bereits das Training und das Qualifying spannende Einblicke in die Kräfteverhältnisse des Wochenendes.
Dar Training
Hill dominiert die Sessions
Das Wochenende begann für Damon Hill glänzend. Bereits im ersten freien Training am Freitag fuhr er die schnellste Runde und distanzierte seine Konkurrenz, darunter Michael Schumacher und Mika Häkkinen. Auch im zweiten Training am Samstag zeigte sich Hill in Topform, wieder mit der Bestzeit vor Schumacher und Jacques Villeneuve, der sein Potenzial andeutete.
Im Qualifying sicherte sich Hill mit einer beeindruckenden Zeit von 1:18,941 Minuten die Pole-Position, seine 14. insgesamt in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Villeneuve startete neben ihm auf Platz zwei, Schumacher direkt dahinter auf Rang drei. Allerdings scheiterten die beiden Forti-Ford-Piloten Montermini und Badoer an der 107-Prozent-Regel, sodass sie nicht am Rennen teilnehmen durften. Alles schien angerichtet für ein spannendes Rennen, insbesondere für Hill, der bislang jede Session dominierte.
Das Rennen
Villeneuve siegt, Schumis Fans fiebern mit
Der Renntag begann anders als erhofft: Das Wetter war grau und neblig, und Damon Hill erlebte einen Albtraumstart. Als die Lichter auf Grün sprangen, kam der Williams von der Pole-Position kaum in Fahrt und Hill fiel direkt hinter Villeneuve, Coulthard, Barrichello und Schumacher auf Rang fünf zurück. Während sich Villeneuve sofort an die Spitze setzte, sorgte David Coulthard im McLaren für Furore, indem er beinahe die Führung übernahm.
Die ersten Runden verliefen hektisch. Schumacher machte einen kleinen Fehler, den Hill sofort nutzte, um sich den vierten Platz zurückzuerobern. Doch ein Überholmanöver gegen Barrichello wollte einfach nicht gelingen – der Jordan-Peugeot zeigte auf den Geraden eine beeindruckende Geschwindigkeit. Zeitgleich kollidierten Olivier Panis und Eddie Irvine in der Schikane, was das Aus für beide bedeutete.
Während die ersten Boxenstopps anstanden, begannen die Dramen für Damon Hill. Sein Wagen fühlte sich plötzlich seltsam an, weshalb die Williams-Techniker während des Boxenstopps eine gründliche Untersuchung vornahmen. Dies kostete Hill wertvolle Zeit und er fiel weit zurück. Als wäre das nicht genug, geriet er wenig später bei einem Überholversuch mit Pedro Diniz aneinander und landete in der Auslaufzone der Dunlop-Kehre. Hill, der als klarer Favorit ins Rennen gegangen war, fand sich nun auf dem zehnten Platz wieder.
An der Spitze verteidigte Villeneuve souverän seine Führung, während Schumacher sich Stück für Stück nach vorne kämpfte und auf den Kanadier aufschloss. Die letzten 15 Runden wurden zum Krimi, als Schumacher direkt hinter Villeneuve fuhr und auf einen Fehler hoffte. Doch Villeneuve blieb nervenstark und ließ dem Deutschen keine Chance zum Überholen. Am Ende überquerte Villeneuve die Ziellinie als Erster und holte sich damit seinen ersten Formel-1-Sieg.
Hinter ihm kam Schumacher als Zweiter ins Ziel, während David Coulthard im McLaren den dritten Platz belegte. Damon Hill kämpfte sich nach all seinen Schwierigkeiten noch bis auf Rang vier zurück, gefolgt von Barrichello und Martin Brundle, der den sechsten Platz und damit den letzten Punkt holte. Mika Häkkinen erlebte ein frustrierendes Rennen mit zwei Stop-and-Go-Strafen, die ihn auf den achten Platz zurückwarfen.
Pole Position | #5, Damon Hill, Williams Renault, 1:18.941 Min. |
Gestartet | 20 |
Gewertet | 13 |
Nicht gewertet | 5 |
Disqualifiziert | 2 |
Nicht gestartet | 2 |
Sieger | #6, Williams Renault, 67 Runden, 1:33:26.473 Std. |
,
Schnellste Runde | #5, Damon Hill, Williams Renault, 1:21.363 Min. in Runde 55 |
Gesamtergebnis
# | Team | Fahrer | Rnd. | Zeit/Rückst. | Startpl. | Pkt. | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | 6 | Williams-Renault | Jacques Villeneuve | 67 | 1:33:26.473 | 2 | 10 |
2 | 1 | Ferrari | Michael Schumacher | 67 | + 0:00.762 | 3 | 6 |
3 | 8 | McLaren-Mercedes | David Coulthard | 67 | + 0:32.834 | 6 | 4 |
4 | 5 | Williams-Renault | Damon Hill | 67 | + 0:33.511 | 1 | 3 |
5 | 11 | Jordan-Peugeot | Rubens Barrichello | 67 | + 0:33.713 | 5 | 2 |
6 | 12 | Jordan-Peugeot | Martin Brundle | 67 | + 0:55.567 | 11 | 1 |
7 | 14 | Sauber-Ford | Johnny Herbert | 67 | + 1:18.027 | 12 | |
8 | 7 | McLaren-Mercedes | Mika Häkkinen | 67 | + 1:18.438 | 9 | |
9 | 4 | Benetton-Renault | Gerhard Berger | 67 | + 1:21.061 | 8 | |
10 | 10 | Ligier-Mugen-Honda | Pedro Diniz | 66 | + 1 Runde | 17 | |
11 | 16 | Footwork-Hart | Ricardo Rosset | 65 | + 2 Runden | 20 | |
12 | 20 | Minardi-Ford | Pedro Lamy | 65 | + 2 Runden | 19 | |
13 | 21 | Minardi-Ford | Giancarlo Fisichella | 65 | + 2 Runden | 18 | |
Disqualifiziert | |||||||
DSQ | 19 | Tyrrell-Yamaha | Mika Salo | 66 | Ungtergewicht | 14 | |
DSQ | 18 | Tyrrell-Yamaha | Ukyo Katayama | 65 | unerl. Starthilfe | 16 | |
Nicht gewertet | |||||||
DNF | 15 | Sauber-Ford | Heinz-Harald Frentzen | 59 | Bremsen | 10 | |
DNF | 17 | Footwork-Hart | Jos Verstappen | 38 | Motor | 13 | |
DNF | 9 | Ligier-Mugen-Honda | Olivier Panis | 6 | Unfall | 15 | |
DNF | 2 | Ferrari | Eddie Irvine | 6 | Elektrik | 7 | |
DNF | 3 | Benetton-Renault | Jean Alesi | 1 | Unfall | 4 | |
Nicht gestartet | |||||||
DNQ | 23 | Forti-Ford | Andrea Montermini | 107% Regel | 21 | ||
DNQ | 22 | Forti-Ford | Luca Badoer | 107% Regel | 22 |
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Quelle: formula1.com (abgerufen am 18.7.2019)
Wikipedia (abgerufen am 18.7.2019)