VLN 11. Lauf 1980 "DMV-Münsterlandpokal"

  • DMV-Münsterlandpokal
  • 10. Lauf VLN Valvoline-Langstreckenpokal Nürburgring 1980
  • Ausrichter: MSC Münster e.V. im DMV
  • Nordschleife, 22,835 km
  • Distanz: 23 Runden = 525,205 km km

25. Oktober 1980

Das Rennen

Spannedes finale im Nebel der Eifel – Johannes Scheid kürt sich zum VLN-Meister 1980

Mit dem DMV-Münsterlandpokal 1980 ging die Saison der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring in ihr großes Finale – und lieferte ein spannendes Rennen in typischer Eifel-Manier. Während ein nasskalter Herbst die Wälder in dichten Nebel und glitschigen Asphalt hüllte, wurde der 11. VLN-Lauf zur rutschigen Bühne für einen nervenaufreibenden Kampf um Punkte und den Pokale.

Bereits in der Startphase zeigte sich, dass das Wetter keine Statistenrolle spielen wollte. Die Kombination aus Nässe, Kälte und schmieriger Strecke sorgte für erschwerte Bedingungen, die vor allem den leistungsstarken Fahrzeugen der oberen Klassen zu schaffen machten. Stattdessen konnten sich zunächst die flinkeren Gruppe-1-Teams nach vorn schieben – allen voran das Audi-80-Team rund um Willi Bergmeister.

Bergmeister übernahm früh die Spitze, nachdem er sich mit präzisem Fahrgefühl am Escort vorbeigeschoben hatte. Seine Teamkollegen Elmar Hölscher und Heinz Gilges verteidigten die Führung souverän bis zur Zielflagge. Mit diesem couragierten Auftritt sicherte sich das Trio nicht nur den Tagessieg, sondern verteilte im Titelkampf auch ein paar entscheidende Karten neu: Sie leisteten tatkräftige Schützenhilfe für den späteren Pokalsieger Johannes Scheid, der am Ende in einem wahren Fotofinish triumphieren sollte.

Drama um Punkte und Proteste

Für das Duo Reinhold Girndt und Heinz Schaaf reichte es trotz allem Einsatz nur zum zweiten Platz in ihrer Klasse – auch ein Protest konnte daran nichts ändern. Eine Platzierung, die letztlich zu wenig war, um sich den Pokalsieg zu sichern. Ebenso tragisch verlief der Tag für die Titelhoffnungen von Bernd Knipper und Wolfgang Balzar, die nach einem Ausritt ins Eifeler Grün nur auf Rang sechs ihrer Klasse ins Ziel kamen – das bedeutete ebenfalls das Aus im Kampf um den Gesamttitel.

Im Zentrum des Geschehens aber: Johannes Scheid. Obwohl technische Probleme ihm und Reinhold Köster den zehnten Klassensieg vereitelten, reichte es am Ende mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,4 Punkten zum Titelgewinn. Ein Ergebnis, das den ausgeglichenen Wettbewerb in der VLN-Saison 1980 mehr als widerspiegelt.

Sekundenpoker um den Gesamtsieg

Nicht nur in der Pokalwertung wurde bis zur letzten Runde gerechnet und gebangt – auch der Gesamtsieg des Rennens selbst war hart umkämpft. Armin Jahn und Klaus Utz verpassten mit einem Rückstand von gerade einmal 6,95 Sekunden den Sprung ganz nach oben. Ihre starke Aufholjagd reichte nicht aus, um den frühen Rückstand gegen Willi Bergmeister wettzumachen.

Dahinter dominierten die Gruppe-1-Fahrzeuge das Klassement, auch wenn einige von ihnen formal in der Gruppe 2 an den Start gingen. Die Plätze drei, fünf und sechs sicherten sich die Brauneiser-Teams aus Köln, wobei das Trio Bröhling/Prang/Felder mit dem Klassensieg bei den Spezialtourenwagen bis zwei Liter Hubraum auch den dritten Gesamtrang für sich verbuchte.

Glanzlichter und Schattenseiten

Ein Highlight des Tages war ohne Frage der Doppelauftritt von Armin Hahne, der sowohl in einem Gruppe-1- als auch in einem Gruppe-2-Mazda gemeinsam mit Heinz Becker und Michael Martini antrat. Trotz großem Einsatz war beiden Fahrzeugen das Ziel allerdings nicht vergönnt.

Mehr Fortune hatte Edgar Dören, der zusammen mit Rolf Dieter Peschke und Joachim Oppermann den Ford Capri zum Klassensieg bei den großen Spezialtourenwagen steuerte – ein versöhnlicher Abschluss unter schwierigen Bedingungen.

Am Ende war es Johannes Scheid, der im Fiat bzw. Autobianchi seinen Namen endgültig in die Geschichtsbücher der VLN-Saison 1980 eintrug. Dass er bis zur letzten Sekunde zittern musste, macht seinen Triumph umso bemerkenswerter. Es war ein Titel, errungen auf rutschigem Asphalt, mit Nerven aus Drahtseil – und einem Punktestand, bei dem die Mathematik fast spannender war als das Rennen selbst.

Gestartet N/A
Gewertet N/A
Nicht gewertet N/A
Sieger Elmar Hölscher / Heinz Gilges / Willi Bergmeister
Audi 80
23 Runden = 525,205 km in 3:59.57,84 h
Schnellste Runde N/A

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

 FahrerWagen
1. Elmar Hölscher
Heinz Gilges
Willi Bergmeister
Audi 80
2.  Armin Jahn
Klaus Utz
Porsche
3. Franz-Josef Bröhling
Peter Prang
Axel Felder
Ford Escort
4. Hartmut Bauer
Herbert Kummle
Helmut Gall
Ford Escort
5.  Jochen Felder
Willi Wipperfürth
Peter Prang
Ford Escort
6. Axel Felder
Paul Hulverscheid
Franz-Josef Bröhling
Ford Escort
7. Robert Baumann
Gerd Ewertz
Ford Escort
8. Heinz Schaaf
Reinhold Girndt
Klaus Bieler
Audi 80
9.  Karl Heinz Schäfer
Max Janitschek
Opel Kadett
10. Herbert Kummle
Karl Mauer
Hartmut Bauer
Ford Escort

Klassensieger

Kls.FahrerWagen
TW bis 1000 ccm Herbert Schuster
Ludwig Dreeser
Autobianchi
TW bis 1150 ccm Ulrich Sieling
Paul Hulverscheid
Fiat
TW bis 1300 ccm Helmut Klinkhammer
Bodo Eichner
Jürgen Sander
Talbot R3
TWn bis 1600 ccm Friedhelm Croes
Werner Horn
Audi 80
TW bis 2000 ccm Hartmut Bauer
Herbert Kummle
Helmut Gall
Ford Escort
TW über 2000 ccm Johann Weisheidinger
Dieter Scharpe
Herbert Herler
Opel Monza
Diesel bis 2000 ccm Dr. Klaus Ligensa
Horst Bonefeld
Jürgen Ilgner
VW Golf
Spezial TW bis 1000 ccm Alfred Kreutzer
Gerd Bauer
Norbert Hoffmann
Autobianchi
Spezial TW bis 1150 ccm Wolfgang Müller
Wolf Dieter Feuerlein
Audi 50
Spezial TW bis 1300 ccm Heinz Pütz
Reinhold Pütz
Bodo Eichner
Audi 50
Spezial TW bis 1600 ccm Elmar Hölscher
Heinz Gilges
Willi Bergmeister
Audi 80
Spezial TW bis 2000 ccm Franz Josef Bröhling
Peter Prang
Axel Felder
Ford Escort
Spezial TW über2000ccm Joachim Oppermann
Rolf Dieter Peschke
Edgar Dören
Ford Capri
Serien GT über 2000 ccm Matthias Loerper
Karl Josef Römer
Joachim Oppermann
Porsche Turbo
Spezial GT über 2000 ccm Armin Jahn
Klaus Utz
Porsche 911 SC

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Quelle: Sportfahrer 1/1981