• 17. Adenauer ADAC Rundstrecken Trophy "Um die Gesamtsiegertrophäe des R-Kauf-Center"
• 3. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1986
• Ausrichter: MSC Adenau e.V. im ADAC
• Nordschleife und GP-Strecke, 25,350 m
• Distanz: 20 Runden = 507 km
• ONS Reg.-Nr. 34/86

19. April 1986

Das Rennen

Wetterchaos und Rekordstarterfeld – Triumph für Gartmann, Sehern und Brinkmann

Mit einem dramatischen Rennen voller Wetterkapriolen, einer wahren Rekordkulisse und spannungsgeladenen Positionskämpfen ging der dritte Lauf der Deutschen Veedol-Langstreckenpokale Nürburgring 1986 über die Bühne. Bei der 17. Adenauer ADAC Rundstrecken Trophy stellte der MSC Adenau einen neuen Meilenstein auf: 184 Nennungen und schließlich 171 Fahrzeuge auf der Strecke bedeuteten eine neue Bestmarke für das Langstreckenrennen in der Grünen Hölle.

Doch das wahre Spektakel begann bereits, bevor das erste Fahrzeug die Startlinie überquerte. Dunkle Wolken türmten sich am Horizont, als Rennleiter und Meisterschaftspromotor Karl-Heinz Retterath das Feld auf die Reise schickte. Kaum waren die Fahrzeuge aufgestellt, öffnete der Himmel seine Schleusen: Ein erster Schauer ging nieder und stellte die Teams vor die Frage aller Fragen – Slicks oder Regenreifen? Die Wahl fiel fast einhellig auf Slicks, lediglich Heinz-Friedrich Peil setzte im Gruppe-A-Manta GTE mutig auf harte Regenreifen – ein Schachzug, der sich zunächst auszahlen sollte.

Vom Start weg übernahm Peter Schem (Minden) im Ex-Döring/Gartmann-Capri die Führung, während Franz-Josef "Jupp" Bröhling (Köln) im „Über“-Capri schnell aufschloss, jedoch bereits in der zweiten Runde durch einen Hinterachsschaden ausfiel. Eine überragende Vorstellung zeigte Olaf Manthey (Bonn), der sich mit dem Ex-Harald-Grohs-BMW 635 CSI aus der zwölften Startreihe auf den dritten Rang katapultierte.

Nach einer fast zwölf Minuten langen Startphase, bedingt durch peitschende Regenschauer auf der Nordschleife, übernahm überraschend Heinz-Friedrich „Bimbo“ Peil (Oberhausen) im Kissling-Manta GTE die Spitze. Manthey, Bröhling und Schem folgten, während Ulrich Richter (Essen) im von-Hatten-Escort trotz eines verloren gegangenen Türpanels stark auftrumpfte.

Die zweite Startgruppe, angeführt vom Porsche 944 Turbo von Karl-Heinz Gürthler (Bochum) sowie den beiden Porsche-Cup-Fahrzeugen von Harald Becker und Wolfgang Schrey (Wallenhorst), holte ihren Drei-Minuten-Rückstand zügig auf. Inzwischen wurde der Regen stärker und zwang viele Teams zum Wechsel auf Regenreifen. Dabei hatte Manthey Pech – sein Wechsel dauerte fast sechs Minuten, wodurch er wertvolle Plätze verlor.

Als ob Regen nicht schon Herausforderung genug gewesen wäre, verwandelte ein plötzliches Schneetreiben Start und Ziel für zwei Stunden in eine Rutschpartie. Der Rennabbruch stand mehrfach kurz bevor, doch trotz schwierigster Bedingungen behaupteten Peil und Co-Pilot Manfred Wader (Radevormwald) lange die Führung. Dahinter lauerte jedoch unaufhaltsam der Ford Capri von Dieter Gartmann (Osnabrück).

In der 15. Runde, auf nun abtrocknender Strecke, übernahm Gartmann mit einer glänzenden Fahrleistung die Spitze von Peil. Rund vier Stunden dauerte das kräftezehrende Rennen, ehe Gartmann, Peter Schem und Karl-Heinz Brinkmann als verdiente Gesamtsieger die Ziellinie überquerten. Peil/Wader sicherten sich Platz zwei, während Offermann/Utsch im zweiten Kissling-Manta GTE den Triumph für das Kissling-Team mit Rang drei komplettierten. Der dritte Kissling-Manta mit Wollgarten/Hennes folgte auf Rang vier. Nach einer furiosen Aufholjagd kamen Manthey, Schäfer und Axel Felder schließlich auf Rang fünf ins Ziel.

In der hart umkämpften Gruppe H bis 2000 ccm setzten sich überraschend Hans Mühlens (Bergisch Gladbach) und Heinrich Borsbach (Kürten) im VW Golf GTI durch und feierten als Gesamtsechste den Klassensieg – eine empfindliche Niederlage für die sonst dominierenden Ford Escorts.

Ein weiteres Highlight des Rennens war der spektakuläre Auftritt des G2-Porsche 944 Turbo mit Katalysator von Gürthler und Horst Berndsen (Bochum), die zwischenzeitlich sensationell auf Platz zwei lagen. Doch das Drama nahm auf der Döttinger Höhe seinen Lauf: Sowohl Gürthler als auch Becker/Troost blieben in der letzten Runde mit Benzinmangel liegen. Besonders bitter: Gürthler hätte sicher ein Podestplatz gewunken.

Durch das Porsche-Drama erbte der Porsche Cup-944 von Wolfgang Schrey den Sieg in der Gruppe G, während in der großen Gruppe N der Ford Escort RS Turbo von Hubert Jahn (Idar-Oberstein) und Frank Babendererde (Gönnersdorf) triumphierte.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Kl. 1, Gruppe G1, Gestartet: 2, Gewertet: 1

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 15, Gewertet: 12

Gruppe G3, Gestartet: 19, Gewertet: 14

Kl. 4, Gruppe G4, Gestartet: 11, Gewertet: 11

Kl. 8, Gruppe N bis 1300 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 6

Kl. 9, Gruppe N bis 1600 ccm, Gestartet: 11, Gewertet: 11

Kl. 10, Gruppe N bis 2000 ccm, Gestartet: 2, Gewertet: 1

Kl. 13, Gruppe A bis 1300 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 5

Kl. 14, Gruppe A bis 1600 ccm, Gestartet: 17, Gewertet: 8

Kl. 15, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 10

Kl. 16, Gruppe A über 2000 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 2

Kl. 17, Gruppe H bis 1150 ccm, Gestartet: 10, Gewertet: 1

Kl. 18, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 14, Gewertet: 10

Kl. 19, Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 3

Kl. 20, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 17, Gewertet: 11

Kl. 21, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 3

Kl. 22, Gruppe Dieselfahrzeuge, Gestartet: 7, Gewertet: 4

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Quelle: VLN, ONS Mitteilungen 7/1986
Vielen Dank an Jörg Ufer für die Bereitstellung der Ergebnisliste.
Stand: 19.04.1986, 16.20 Uhr