• 42. ADAC-Reinoldus-Langstreckenrennen
• 5. Lauf VLN – BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2002
• Ausrichter: Dortmunder MC e.V. im ADAC, Dortmund
• Nordschleife und GP-Strecke
• Streckenlänge: 24433 m
• Zuschauer: ca. 17.000

Zeitplan

Das Langstreckenrennen

Alzen/Klasen siegen, Merten “Halbzeitmeister”

Das 42. ADAC-Reinoldus-Rennen des Dortmunder MSC, der fünfte Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft, brachte auf dem Nürburgring ein dramatisches und spannendes Rennergebnis. Das Rennen, das ursprünglich auf eine Dauer von vier Stunden angesetzt war, wurde jedoch nur bis zur 24. Runde gewertet. Ein massiver Ölfilm im Streckenabschnitt „Aremberg“, verursacht durch einen Motorplatzer an einem BMW, führte zu einem Sicherheitsabbruch vier Minuten vor Ende der regulären Renndistanz. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag das führende Duo, Jürgen Alzen und Arno Klasen auf einem Porsche GT3 R, nur 1,5 Sekunden vor dem zweiten Platz, den Artur Deutgen (Duisburg) im BMW M3 von Dolate Motorsport (Neuwied) einnahm.

Der Sieg für Alzen und Klasen war hart erkämpft und stellte einen weiteren Erfolg für das Duo dar. Der Rennen wurde nach 24 Runden gewertet, was das spannende Kopf-an-Kopf-Duell in der letzten Phase des Rennens nur noch dramatischer machte. Deutgen hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt tapfer an die Fersen von Alzen geklammert, doch der Porsche-Pilot konnte sich nach einem letzten Boxenstopp und einem starken Überholmanöver knapp durchsetzen.

Mario Merten, der als „Halbzeitmeister“ der Meisterschaft ins Rennen ging, konnte erneut seine Klasse für Serienwagen bis 1850 ccm Hubraum gewinnen. Auf seinem BMW 318iS feierte er seinen fünften Klassensieg in Folge und führt somit die Gesamtwertung der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft an. Merten stand dabei allerdings alleine an der Spitze, da sein Partner Michael Kok nicht an allen Rennen teilgenommen hatte.

Das Rennen selbst war von Anfang an von unvorhersehbaren Bedingungen geprägt. Kurz vor dem Start regnete es kräftig, sodass viele Teams auf Regenreifen setzten. Diese Entscheidung stellte sich jedoch als problematisch heraus, da der Regen bald aufhörte und die Strecke schnell abtrocknete. So mussten viele Fahrzeuge, darunter auch die Favoriten wie der Porsche von Destrée/Althoff/Hulverscheid und die BMW-Teams von Deutgen und Scheid/Kainz, ihre Reifenstrategien anpassen und in den ersten Runden mehrfach an die Box kommen, um auf trockene Reifen umzurüsten.

Jürgen Alzen entschied sich hingegen für nachgeschnittene Slicks, sogenannte „Intermediates“, die es ihm ermöglichten, eine Runde länger auf der Strecke zu bleiben, ohne die Reifen zu sehr zu strapazieren. Nach acht Runden kam er schließlich zum ersten Boxenstopp. Alzen gestand nach dem Rennen, dass er mit diesen Reifen rund 15 Sekunden pro Runde langsamer war als mit den profillosen Slicks, aber der Vorteil war, dass er einen zusätzlichen Boxenstopp vermeiden konnte, was ihm am Ende half, den Sieg nach Hause zu bringen.

In der 15. Runde kam Artur Deutgen für einen Routinenstopp mit Tanken und Reifenwechsel an die Box, woraufhin Alzen die Führung wieder übernahm. Doch dieser Vorsprung hielt nicht lange, denn in der 18. Runde war ein weiterer Stopp für den Porsche fällig. In der Folge holte Deutgen wieder auf, und die beiden Fahrzeuge fuhren in der 23. Runde Seite an Seite über die Ziellinie, wobei Alzen nur noch 1,5 Sekunden Vorsprung hatte. Letztlich reichte dieser kleine Vorteil für den Sieg.

Die Platzierungen nach dem spannenden Rennen setzten sich fort, und auf dem dritten Platz landeten Michael Bäder und Tobias Hagenmeyer im BMW, die damit zum fünften Mal die Klasse SP6 für sich entschieden. Edgar Dören und Karl Christian Lück fuhren mit ihrem Porsche GT3 auf den vierten Gesamtrang und machten ebenfalls eine gute Figur im Rennen. Das Team von Destrée/Althoff/Hulverscheid, das wegen technischer Probleme etwas zurückfiel, landete trotz der Schwierigkeiten noch auf dem fünften Platz, hatte jedoch das Potenzial, um um den Gesamtsieg zu kämpfen, wenn nicht das technische Problem aufgetreten wäre.

In den weiteren Wertungsklassen gab es ebenfalls bemerkenswerte Erfolge: Die Willicher Frank Lorenzo und Harald Jacksties gewannen zum fünften Mal die Wertungsgruppe der VLN-Serienwagen auf ihrem BMW M3, während Artur Deutgen den Sieg in der Gruppe H holte. Die Gesamtsieger Alzen und Klasen gewannen, wie erwartet, auch die Gruppe der Specials. In der Wertungsgruppe C siegten Ralph-Peter Rink und Frank-Dieter Lohmann mit ihrem Honda Accord Type R. Besonders beeindruckend war der Erfolg von Thorsten Kill und Josko Marevic, die nach nur fünf Autorennen mit ihrem Honda Civic Type R die Wertungsgruppe N für sich entschieden.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

VLN 5 29.06.2002, 42. ADAC-Reinoldus-Langstreckenrennen

Klassenergebnisse

Kl. CUP1, Gestartet: 1, Gewertet: 1

Kl. CUP2, Gestartet: 4, Gewertet: 2

Kl. CUP4, Gestartet: 9, Gewertet: 8

Kl. H1, Gestartet: 7, Gewertet: 6

Kl. H2, Gestartet: 4, Gewertet: 3

Kl. H3, Gestartet: 7, Gewertet: 6

Kl. N1, Gestartet: 5, Gewertet: 4

Kl. N3, Gestartet: 9, Gewertet: 8

Kl. N4, Gestartet: 3, Gewertet: 3

Kl. SP1, Gestartet: 8, Gewertet: 5

Kl. SP3, Gestartet: 15, Gewertet: 15

Kl. SP4, Gestartet: 6, Gewertet: 5

Kl. SP5, Gestartet: 9, Gewertet: 7

Kl. SP6, Gestartet: 7, Gewertet: 5

Kl. SP8, Gestartet: 2, Gewertet: 2

Kl. SP10, Gestartet: 1, Gewertet: 1

Kl. SP11, Gestartet: 7, Gewertet: 6

Kl. SP12, Gestartet: 3, Gewertet: 2

Kl. V2, Gestartet: 13, Gewertet: 11

Kl. V3, Gestartet: 6, Gewertet: 4

Kl. V4, Gestartet: 14, Gewertet: 13

Kl. V5, Gestartet: 4, Gewertet: 4

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^{Quelle: vln.de (abgerufen am 4.2.2019)}