Trauer um Dan Gurney

Die Rennsportwelt trauert um Daniel Sexton Gurney. Der Rennfahrer und Formel-1-Pilot ist am 14. Januar 2018 im Alter von 86 Jahren verstorben.

Gurney galt als Allround-Talent im Motorsport: Der Amerikaner feierte in seiner Karriere zahlreiche Erfolge und war der erste Pilot, der Rennen in der Formel 1, der NASCAR-Serie, der IndyCar-Serie und bei den Sportwagen gewann – darunter mit seinem eigenen Rennstall. Mit seiner Erfindung der „Gurney Flap“ verbesserte er die aerodynamische Effizienz, indem er dem Heckflügel eine Abrisskante hinzugefügte. Zudem führte er die heute weltweit gelebte Tradition der Champagner-Spritzerei auf dem Siegerpodest ein.

Dan Gurney 1965 während des Trainings zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. Foto: Lothar Spurzem, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Dan Gurney 1965 während des Trainings zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. Foto: Lothar Spurzem, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de

Seine Karriere begann Gurney mit dem Kauf eines Porsche 356 1500 Speedster, mit dem er beim „Torry Pines Trophy Rennen“ auf Anhieb Dritter seiner Klasse wurde. Mit dem Porsche 356 1600 Super nimmt er anschließend zwei Jahre lang an allen Sportwagenrennen Kaliforniens teil und gewann einige Klassensiege. Es führte ihn bald nach Europa. Schon 1958 startete er mit einem Ferrari 250TR in Le Mans und wurde 1959 Werksfahrer bei Ferrari. Zur Saison 1960 wechselte er zu B.R.M. Dort war Ihm jedoch nicht viel Glück beschert: Ein tragischer Unfall durch einen Bremsendefekt beim Großen Preis der Niederlande überschattete die Saison. Es war auch die einzige Saison, in der er ohne WM-Punkt blieb.

Die Jahre 1961 und 1962 sind geprägt von Fahreinsätzen beim schwäbischen Sportwagenhersteller Porsche. Gurney errang für Porsche den einzigen Erfolg als Fahrzeughersteller in der Formel-1-Weltmeisterschaft: 1962 gewann er den „Grand Prix von Frankreich“ in Rouen auf einem Porsche 804 mit Achtzylindermotor. Bereits eine Woche darauf triumphierte Gurney auf der Solitude-Rennstrecke bei Stuttgart mit einem Start-Ziel-Sieg, sodass der luftgekühlte Porsche Typ 804 vor heimischen Publikum mit Teamkollege Joakim Bonnier auf Rang 2 einen Doppelsieg erzielte. Dieses Rennen zählte jedoch noch zur Weltmeisterschaft. Porsche zog sich Ende 1962 aus der Formel 1 zurück. 1963 wechselte Gurney zum neuen Team von Jack Brabham. 

In den 1960er Jahren findet er bei Porsche auch privat sein Glück auf Lebenszeit: Er heiratet seine Frau Evi, die frühere deutsche Motorsportjournalistin und Sekretärin des Porsche-Rennleiters Huschke von Hanstein.

Im Jahr 1962 gründete er zusammen mit Carroll Shelby das Team "Anglo American Racers". Bis ein konkurrenzfähiges Fahrzeug entwickelt war, gingen jedoch einige Jahre ins Land. Gurney startete von 1966 bis 1968 in der Formel 1 in einem AAR Eagle. 1968 stieg er kurz auf Brabham um. Die Saison 1969 ließ er komplett aus und im Folgejahr ließ er sich nach dem Tod von Bruce McLaren zu drei Einsätzen als Ersatzfahrer überreden.

Nach seinem offiziellen Rückzug als Fahrer im Jahr 1970 bezahlte er Carroll Shelby aus und war damit alleiniger Besitzer des AAR-Teams. Gurney war einer von nur fünf US-amerikanischen Autorennfahrern, die ein Formel-1-Rennen gewinnen konnten.

1971 nahm Gurney mit einem Ferrari 365 GTB/4 Daytona am von Brock Yates, Redakteur beim Auto-Magazin Car&Driver, initiierten Cannonball-Rennen quer durch die USA teil und gewann. Dieses und die folgenden Rennen lieferten die Vorlage zum gleichnamingen Hollywood-Film.

Erfolge
  • 303 Rennen in 20 Ländern
  • 25 unterschiedliche Fahrzeuge
  • 37 Polepositions
  • 58 Starts aus der ersten Reihe
  • 48 Siege, darunter
    - 7 Formel-1-Siege (einschließlich drei Siege in Grand-Prix-Rennen, die nicht zur Weltmeisterschaft zählten)
    - 7 Indy-Car-Siege
    - 5 NASCAR-Winston-Cup-Siege
  • 41 zweite oder dritte Plätze

Quelle: Porsche AG, Wikipedia, Fotos: Porsche AG / Lothar Spurzem, CC BY-SA 2.0 de

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