15. Großer Preis von Deutschland 1952

  • XV. Großer Preis von Deutschland
  • 6. Lauf Automobilweitmeisterschaft (Formel 1)
  • Veranstalter: AvD
  • Nordschleife, 22,810 km
  • 18 Runden = 410,58 km
  • Wetter: sonnig und warm

Am 3. August 1952 feierte der Nürburgring sein 25-jähriges Bestehen und veranstaltete gleichzeitig den Großen Preis von Deutschland, der über 18 Runden auf der Nordschleife ausgetragen wurde.

Das Training

Das Training bot einige Überraschungen. Ferrari dominierte mit seinen Werksfahrern Alberto Ascari, Giuseppe Farina und Piero Taruffi, die alle mit neuen Modifikationen an ihren Wagen antraten. Ascari und Taruffi fuhren dabei die neuen Ferrari-Motoren mit modifizierter Zündanlage, während Farina noch das ältere Modell verwendete. Die Gordini-Equipe zeigte sich ebenfalls stark: Maurice Trintignant und Robert Manzon beeindruckten mit ihrer Leistung und qualifizierten sich für die erste Startreihe neben den Ferraris, während Taruffi in der zweiten Reihe landete. Paul Pietsch schaffte es als bester deutscher Fahrer mit seinem Veritas ebenfalls in die zweite Startreihe. Das Maserati-Werksteam, das erstmals mit Felice Bonetto am Start war, sorgte mit ungewöhnlichen Anpassungen für Aufsehen, etwa einer Tabakspfeife im Mund des Fahrers während des Trainings. Obwohl 34 Fahrer gemeldet waren, traten letztlich nur 30 zum Rennen an, da einige technische Probleme bereits im Training zu Ausfällen führten.

Das Rennen

Ascari übernahm sofort nach dem Start die Führung, gefolgt von seinen Ferrari-Teamkollegen Farina und Taruffi. In der ersten Runde ereignete sich bereits viel Chaos: Sieben Fahrer schieden aus, darunter Pietsch, der eine gebrochene Getriebeeinheit an seinem Veritas erlitt. Weitere prominente Ausfälle waren Bonetto, der nach einem Dreher und einem platten Reifen in die Boxen zurückkehrte, und Trintignant, der nach einem Aufprall auf ein Hindernis mit einer beschädigten Aufhängung ausschied.

Ascari setzte sich an der Spitze vom Feld ab und dominierte das Rennen. Doch gegen Ende schien das Pech ihn einzuholen: Zwei Runden vor Schluss musste Ascari plötzlich an die Boxen, um Öl nachzufüllen. Farina übernahm die Führung und baute einen Vorsprung von neun Sekunden auf. Doch Ascari, bekannt für seine herausragenden fahrerischen Fähigkeiten, kämpfte sich in nur einer Runde zurück. Er holte Farina auf der Start-Ziel-Geraden der letzten Runde ein und baute seinen Vorsprung auf über 14 Sekunden aus, bevor er als Erster die Ziellinie überquerte. Dies war nicht nur Ascaris dritter Sieg in Folge auf dem Nürburgring, sondern auch der vorzeitige Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft 1952.

Farina beendete das Rennen als Zweiter, während Rudolf Fischer als dritter Ferrari-Fahrer das Podium komplettierte. Piero Taruffi, der ebenfalls stark fuhr, kämpfte mit einer beschädigten Radaufhängung, schaffte es aber noch, den vierten Platz zu verteidigen. Jean Behra im Gordini wurde Fünfter, gefolgt von weiteren Fahrern, die teils mehrere Runden Rückstand hatten. Das Rennen bestätigte die Dominanz der Ferrari-Equipe in der Formel-2-Saison 1952, während Ascari endgültig seinen Platz als neuer Weltmeister sicherte.

Gemeldet 34
Pole Position Alberto Ascari,
Ferrari 500 (Engelbert),
10:04,4 Min. = 135,64  km/h
Gestartet 30
Gewertet 8
Nicht gewertet 22
Sieger Alberto Ascari,
Ferrari 500 (Engelbert),
18 Runden, 3:06:13,300 Std. = 132,07 km/h
Schnellste Runde Alberto Ascari,
Ferrari 500 (Engelbert),
Runde 5, 10:05,1 Min.

Gesamtergebnis

 TeamFahrerWagenRnd.Zeit (Std.)
Schnitt (km/h)
1. Scuderia Ferrari Alberto Ascari (IT) Ferrari 500 (Engelbert) 18 3:06:13,300
132,07
2. Scuderia Ferrari Giuseppe Farina (IT) Ferrari 500 (Engelbert) 18 3:06:27,400
131,90
3. Ecurie Espadon Rudolf Fischer (CH) Ferrari 500 (Pirelli) 18 3:13:23,400
127,17
4. Scuderia Ferrari Piero Taruffi (IT) Ferrari 500 (Engelbert) 17 3:06:19,700
124,66
5. Equipe Gordini Jean Behra (FR) Gordini 16 (Engelbert) 17 3:09:01,400
122,88
6. Ecurie Francorchamps Roger Laurent (BE) Ferrari 500 (Engelbert) 16 3:08:56,500
115,70
7. Fritz Riess Fritz Riess (DE) Veritas RS-BMW 16 3:14:41,300
112,29
8. Toni Ulmen Toni Ulmen (DE) Veritas Meteor-BMW 15 3:18:27,500
103,27
Nicht gewertet
* Helmut Niedermayr Helmut Niedermayr (DE) AFM 6-BMW 14 nicht klassiert
* Hersham & Walton Motors Johnny Claes (BE) HWM 52-Alta (Dunlop) 14 nicht klassiert
* Hans Klenk Hans Klenk (DE) Veritas Meteor 13 nicht klassiert
* Ernst Klodwig Ernst Klodwig (DE) Heck-BMW 13 nicht klassiert
DNF Equipe Gordini Robert Manzon (FR) Gordini 16 (Engelbert) 8 Unfall
DNF Willi Heeks Willi Heeks (DE) AFM 8-BMW 6  
DNF Tony Gaze Tony Gaze (AU) HWM 51/52-Alta (Dunlop) 6 Getriebe
DNF Adolf Brudes Adolf Brudes (DE) Veritas RS-BMW 5 Motor
DNF Marcel Balsa Marcel Balsa (FR) BMW Special 5  
DNF Bernhard Nacke Günther Bechem (DE) BMW Eigenbau 5 Zündung
DNF Scuderia Bandeirantes Eitel Cantoni (UY) Maserati A6GCM (Pirelli) 4 Hinterachse
DNF Rudolf Krause Rudolf Krause (DE) Greifzu-BMW 3  
DNF Ecurie Espadon Rudolf Schoeller (CH) Ferrari 212 (52) (Pirelli) 3 Aufhängung
DNF Bill Aston William Aston (GB) Aston NB41-Butterworth (Dunlop) 2 Motor
DNF Equipe Gordini Maurice Trintignant (FR) Gordini 16 (Engelbert) 1 Unfall
DNF Motor-Presse-Verlag Paul Pietsch (DE) Veritas Meteor 1 Getriebe
DNF Officine Alfieri Maserati Felice Bonetto (IT) Maserati A6GCM (Pirelli) 1 disqualifiziert
DNF Hersham & Walton Motors Paul Frère (BE) HWM 51/52-Alta (Dunlop) 1 Getriebe
DNF Theo Helfrich Theo Helfrich (DE) Veritas RS-BMW 1  
DNF Josef Peters Josef Peters (DE) Veritas RS-BMW 1  
DNF Scuderia Marzotto Piero Carini (IT) Ferrari 166/F2 (Pirelli) 1 Bremsen
DNF Scuderia Bandeirantes Gino Bianco (IT) Maserati A6GCM (Pirelli) 0  

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Quellen und Literatur:
Wikipedia (abgerufen 20.11.2018)

Driverdatabase (abgerufen 20.11.2018)
motorsportmagazine.com (abgerufen 20.11.2018)
Reuß, E.: Grand Prix – 70 Jahre Großer Preis von Deutschland, Motorbuch Verlag, 1997, ISBN 3-613-01836-5
Peter Higham: Guinness Guide To International Motor Racing, Guinness Publishing Ltd., ISBN 0-85112-642-1

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