- Warsteiner Großer Preis von Europa 2001
- 9. Lauf Formel 1 Weltmeisterschaft 2001
- GP-Strecke, 4.556 km
- Distanz: 67 Runden = 305,235 km
- Wetter: mild, aber trocken bei 21 °C
Das Training
Brüder-Duell auf dem Nürburgring
Das Qualifying zum Großen Preis von Europa 2001 auf dem Nürburgring wurde zum Familienduell der Schumachers. Michael Schumacher sicherte sich die Pole-Position und ließ dabei seinen jüngeren Bruder Ralf hinter sich, wenn auch nur um einen Wimpernschlag von einer Viertelsekunde. Es war, als hätten die beiden Brüder auf dem deutschen Asphalt ein exklusives Rennen veranstaltet. Doch Ralf zeigte im Williams-BMW ebenso seine Zähne, während sich Juan Pablo Montoya, sein ehrgeiziger Teamkollege, den dritten Startplatz schnappte. Rubens Barrichello, der von Montoya auf Platz vier verwiesen wurde, musste sich derweil mit der zweiten Reihe zufriedengeben. Ein Ferrari gegen zwei Williams – das versprach ein spannendes Rennen zu werden!
Das Warm-up
Barrichello macht Ernst
Das Warm-Up am Sonntagmorgen diente wie immer dazu, die letzten Feinheiten abzustimmen – und hier legte Rubens Barrichello endlich richtig los. Mit der schnellsten Zeit vor den beiden Schumacher-Brüdern setzte der Brasilianer ein starkes Zeichen. Ob es ihm im Rennen gelingen würde, diese Form beizubehalten, war allerdings die große Frage. Michael und Ralf Schumacher fuhren dicht hinter ihm, was schon andeutete, dass der Kampf an der Spitze ein echtes Familiengeschäft werden könnte. Alle Augen waren nun auf das große Rennen gerichtet, doch keiner wusste, dass vor allem die Boxengasse noch für viel Drama sorgen würde.
Das Rennen
Brüder im Duell, die Box als Schicksal
Der Rennstart verlief glatt, doch auf der Strecke begann sofort ein packendes Duell zwischen den beiden Schumacher-Brüdern. Michael Schumacher verteidigte seine Pole-Position aggressiv und drängte Ralf hart in Richtung Boxenmauer, als sie auf die erste Kurve zusteuerten. Juan Pablo Montoya nutzte den Moment und versuchte, außen vorbeizuziehen, entschied sich aber in letzter Sekunde dagegen – vielleicht ein kluger Zug, denn in der ersten Kurve wurde ordentlich gebremst. Währenddessen verpasste Barrichello einen guten Start und fiel hinter Jarno Trulli auf Platz sieben zurück, während die beiden McLaren-Piloten um die vorderen Plätze kämpften.
Die ersten Runden verliefen relativ ruhig, wobei die beiden Schumachers langsam, aber sicher einen Vorsprung auf Montoya herausfuhren. Die Brüder schienen ihre Strategien auszutesten und wechselten sich mit den schnellsten Rundenzeiten ab. Es war ein faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Ferrari von Michael und dem Williams von Ralf.
Das Drama entfaltete sich dann in Runde 29, als beide Schumacher-Brüder gleichzeitig in die Box fuhren. Der Boxenstopp von Michael war etwas schneller, sodass er knapp vor Ralf wieder auf die Strecke kam. Doch die Entscheidung fiel, als Ralf Schumacher beim Verlassen der Boxengasse die weiße Linie überfuhr – ein fataler Fehler. Eine Stop-and-Go-Strafe war die Konsequenz, und damit verabschiedete sich der jüngere Schumacher aus dem direkten Kampf um den Sieg.
Während Ralf seine Strafe absaß und auf Platz vier zurückfiel, konnte Michael Schumacher vorne relativ ungestört weiterfahren. Montoya und Coulthard kamen zwar noch einmal näher, aber der Ferrari-Pilot hatte das Rennen fest im Griff. Montoya versuchte, seinen Rückstand zu verringern, doch Michael blieb cool und sicherte sich seinen 49. Grand-Prix-Sieg.
Am Ende stand Michael Schumacher auf dem obersten Treppchen, gefolgt von Montoya und einem etwas frustrierten David Coulthard. Ralf Schumacher konnte immerhin noch den vierten Platz retten, während Barrichello und Häkkinen die letzten Punkte des Tages einfuhren. Für die Fans war es ein Spektakel – und als Michael in der Ehrenrunde vorbeifuhr, verneigten sich einige enthusiastische Anhänger vor ihm.
Pole Position | #1, Ferrari, 1:14.960 Min. |
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Gestartet | 22 |
Gewertet | 15 |
Nicht gewertet | 7 |
Sieger | #1, Ferrari, 67 Runden, 1:29:42,724 Std. |
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Schnellste Runde | #6, Williams BMW, 1:18.354 Min. = 209.326 km/h in Runde 27 |
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Gesamtergebnis
# | Fahrer | Wagen | Rnd. | Zeit/Rückst. | Schn. Rnd. in Runde | |
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1 | 1 | Michael Schumacher | Ferrari | 67 | 1:29:42,724 | 1:18,612 49 |
2 | 6 | Juan Pablo Montoya | Williams-BMW | 67 | + 4,217 | 1:18,354 27 |
3 | 4 | David Coulthard | McLaren-Mercedes | 67 | + 24,993 | 1:18,883 63 |
4 | 5 | Ralf Schumacher | Williams-BMW | 67 | + 33,345 | 1:18,498 54 |
5 | 2 | Rubens Barrichello | Ferrari | 67 | + 45,495 | 1:18,537 59 |
6 | 3 | Mika Häkkinen | McLaren-Mercedes | 67 | + 1:04,868 | 1:19,273 65 |
7 | 18 | Eddie Irvine | Jaguar-Cosworth | 67 | + 1:06,198 | 1:18,674 34 |
8 | 19 | Pedro de la Rosa | Jaguar-Cosworth | 66 | + 1 Runde | 1:19,737 65 |
9 | 10 | Jacques Villeneuve | BAR-Honda | 66 | + 1 Runde | 1:19,797 65 |
10 | 17 | Kimi Räikkönen | Sauber-Petronas | 66 | + 1 Runde | 1:20,498 34 |
11 | 7 | Giancarlo Fisichella | Benetton-Renault | 66 | + 1 Runde | 1:20,729 26 |
12 | 23 | Luciano Burti | Prost-Acer | 65 | + 2 Runden | 1:19,105 57 |
13 | 8 | Jenson Button | Benetton-Renault | 65 | + 2 Runden | 1:20,069 25 |
14 | 21 | Fernando Alonso | Minardi-European | 65 | + 2 Runden | 1:20,937 29 |
15 | 22 | Jean Alesi | Prost-Acer | 64 | DNF | 1:20,049 48 |
Nicht gewertet | ||||||
– | 14 | Jos Verstappen | Arrows-Asiatech | 58 | DNF | 1:21,154 23 |
– | 16 | Nick Heidfeld | Sauber-Petronas | 54 | DNF | 1:20,976 53 |
– | 11 | Heinz-Harald Frentzen | Jordan-Honda | 48 | DNF | 1:19,892 31 |
– | 12 | Jarno Trulli | Jordan-Honda | 44 | DNF | 1:19,484 32 |
– | 15 | Enrique Bernoldi | Arrows-Asiatech | 29 | DNF | 1:21,188 25 |
– | 9 | Olivier Panis | BAR-Honda | 23 | DNF | 1:21,314 23 |
– | 20 | Tarso Marques | Minardi-European | 7 | DNF | 1:23,778 4 |
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Quellen: formula1.com (abgerufen am 18.7.2019)
f1.fandom.com (abgerufen am 4.10.2024)
Wikipedia (abgerufen am 18.7.2019)