1. Int. ADAC 24 Stunden-Rennen 1970

  • 1. Int. ADAC Zurich 24h-Rennen
  • Veranstalter: ADAC Nordrhein e.V., Köln
  • Nordschleife, 22.835 km

27.06.-28.06.1970

Premiere des Langstreckenklassikers in der Eifel

Das 24-Stunden-Rennen 1970 auf dem Nürburgring war die erste Ausgabe dieses berühmten Langstreckenrennens, das später eine feste Institution im Motorsportkalender werden sollte. Es fand vom 27. bis 28. Juni 1970 auf der legendären Nürburgring-Nordschleife statt.

Das Rennen wurde von der ADAC-Nordrhein organisiert und war als besondere Herausforderung für Fahrer und Fahrzeuge konzipiert. Die Strecke, die über 22,8 Kilometer durch die Eifel führt, galt als eine der anspruchsvollsten der Welt. Die Fahrer mussten nicht nur die langen Streckenabschnitte und die engen Kurven meistern, sondern auch wechselhafte Wetterbedingungen und die Dunkelheit in der Nacht.

Das Teilnehmerfeld setzte sich überwiegend aus Privatfahrern und semi-professionellen Teams zusammen. Insgesamt gingen 99 Fahrzeuge an den Start, von denen ein breites Spektrum an Automarken und -modellen vertreten war, darunter BMW, Ford, Porsche und Opel. Die Fahrzeuge waren in verschiedene Hubraumklassen unterteilt, was zu einem vielfältigen Wettbewerb führte. Mehr Fahrzeuge waren zu dieser Zeit auf der genutzten Streckenvariante nicht zugelassen.

Das Rennen wurde von wechselhaften Wetterbedingungen beeinflusst. Regen und Nebel machten die ohnehin schon schwierige Strecke noch fordernder. Vor allem die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge und die Ausdauer der Fahrer waren gefragt. Viele Teams hatten mit technischen Problemen zu kämpfen oder mussten aufgrund von Unfällen aufgeben. Eine Besonderheit: Fahrzeuge, die aufgrund von Reparaturen zu lange an der Box standen und damit eine Rundenzeit von mehr als 45 Minuten aufwiesen, schieden aus.

Das Rennen wurde von dem erst 19 Jahre alten Hans-Joachim Stuck und seinem Teamkollegen Clemens Schickentanz auf einem Koepchen-BMW 2002 ti gewonnen. Sie legten in den 24 Stunden die beeindruckende Distanz von 123 Runden zurück und setzten sich am Ende gegen die Konkurrenz durch. Auf dem zweiten Platz landeten Nicolas Koob und Hans-Werner Brohl im Eifelland-BMW 2002 Ti, während Peter Kuhlmann und Hans-Jürgen Schulte-Oversohl im BMW 2002 Ti von BMW Alpina Essen das Podium auf Platz drei komplettierten. Die BMW-Dominanz prägte das Rennen, denn auch der Ford Capri 2300 GT des Duos Ernst Meier und Waltraud Odenthal kam nicht über den vierten Platz hinaus. Eine Überraschung boten Rainer Zweibäumer und Günther Schons, die mit ihrem BMW 1600/2 den fünften Gesamtrang erreichten und damit die 1600er-Klasse gewannen. BMW erinnerte 50 Jahre später mit einem speziell gestalteten BMW M2 CS Racing in den Farben blau und weiß an diesen historischen Erfolg.

In den kleineren Hubraumklassen war ebenfalls einiges geboten: Die 1300er-Klasse wurde von Dieter Weizinger und Wilhelm Bisterfeld im Alfa Romeo GTA Junior gewonnen, vor den Markenkollegen Peter Berghausen und Udo Starck. Den dritten Platz holten Horst Linz und Hans-Peter Zensen im NSU 1200 TT. In der 1000ccm-Klasse siegten Werner Heiden und Rüdiger Schumacher im Simca 1000 S.

Dieter Walterscheidt und Karl Lübbering gewannen im Steyr-Puch 650 TR die 850ccm-Klasse, gefolgt von Dieter Kunisch und Harry Herold im Fiat 850 Spezial sowie den Hahne-Brüdern im Honda N600. Hannelore Werner, die Vorjahressiegerin der 24-Stunden-GLP 1969, musste hingegen das Rennen vorzeitig aufgeben.

Mit diesem ersten Rennen 1970 wurde der Grundstein für eine Traditionsveranstaltung gelegt, die sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt entwickeln sollte. Es zeigte das Potenzial des Nürburgrings als Austragungsort für derartige Rennen und machte deutlich, dass Ausdauer, Teamarbeit und Technik entscheidende Faktoren im Langstreckenrennsport sind.

Die Sieger Hans-Joachim Stuck / Clemens Schickentanz im Köpchen-BMW 2002TI. Foto: ADAC
Pole-Position N/A
Gestartet 99
Gewertet 54
Nicht gewertet 45
Sieger #36, Hans-Joachim Stuck / Clemens Schickentanz,
Koepchen BMW Tuning,
BMW 2002 TI
Schnellste Runde N/A

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

 #GruppeTeamFahrerWagenRdn.Gesamt (Std.)
Schnitt (km/h)
Rückstand
Schn.-Rnd. (Min.)
Schnitt (km/h)
in Runde
1 36 2000  Koepchen BMW Tuning Hans-Joachim Stuck,
Clemens Schickentanz
BMW 2002 TI 123    
2   2000 Eifelland Wohnwagenbau Nicolas Koob,
Hans-Werner Brohl
BMW 2002 TI 121    
3   2000  BMW Alpina Essen, R. Faltz Peter Kuhlmann,
Hans-Jürgen Schulte-Oversoh
BMW 2002 TI      
4   3000 Ford Jakob Odenthal Ernst Meier,
Waltraud Odenthal
Ford Capri 2300 GT      
5   1600 Alfons Vossen BMW Racing Team Rainer Zweibäumer,
Günther Schons
BMW 1600/2      
6   2000 Martini BMW Friedhelm Theissen,
Heinz Becker
BMW 2002 TI      
7   2000   Karl-Heinz Eisenschenk,
Hans-Günther Stoffel
BMW 2002 TI      
8   2000   Holger Bohne,
Rolf Stöver,
BMW 2002      
9   2000   Helmut Pieper,
Friedrich Hacheney
BMW 2002 TI      
10   2000 Eifelland Wohnwagenbau Fred Oehm,
Wolfgang Bülow
BMW 2002 TI      

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Quellen und Literatur: touringcarracing.net (abgerufen am 22.4.2018)
Voss, W.; 24 Stunden Grüne Hölle, author & Förderkreis Motorsport GmbH, ISBN 3-00-001658-9
Müller, W.; Ufer, J.: 24h Nürburgring – Die Geschichte der ersten 40 Rennen, McKlein Publishing/Verlag Reinhard Klein GbR, ISBN 978-3-927458-62-8

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