30.09.2025 | Köln Ja, auch ich reihe mich nun in die „Irgendwas mit Verstappen“-Diskussion ein. Vorweg: Es war ein Gewinn für die Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), dass Max Verstappen am Start stand. Sein Einsatz hat dem Wettbewerb nicht nur erhöhte mediale Aufmerksamkeit, sondern auch ein spürbares Maß an internationaler Strahlkraft verliehen.
Unstrittig ist, dass Verstappen mit seinen vier Weltmeistertiteln längst zu den prägendsten Fahrern seiner Generation gehört. Umso bemerkenswerter war es, wie er gemeinsam mit Chris Lulham auf Anhieb den Gesamtsieg erringen konnte – und das, obwohl beide ihre Erfahrung mit der Nordschleife bislang in erster Linie aus dem Simulator bezogen haben. Ein Ergebnis, das sowohl ihr fahrerisches Können als auch ihre Professionalität unterstreicht.
Respekt gebührt aber ebenso HRT, das mit beiden Ford Mustangs die Plätze zwei und drei belegte. Die Entwicklungskurve dieses GT3-Projekts zeigt seit dem ersten Einsatz kontinuierlich nach oben, und es ist beeindruckend, wie das Team von Lauf zu Lauf den Abstand zur etablierten Konkurrenz verkürzen konnte.
Spannend bleibt indes, wie sich das Kräfteverhältnis darstellt, sobald die üblichen Top-Teams vor dem nächsten – oder übernächsten – 24-Stunden-Rennen wieder antreten. Ein Blick auf die bisherigen Resultate zeigt: Viele Schwergewichte wie GetSpeed, Manthey oder ROWE Racing waren im jüngsten Lauf nicht am Start. Dass gerade so traditionsreiche GT3-Teams wie Falken Motorsports das Rennen ausließen, die der NLS üblicherweise über die gesamte Saison treu bleiben, überrascht dann doch.
Ein Blick auf die Ergebnisse der ersten drei NLS Rennen sowie der beiden Qualifiers zeigt, dass alle Teams bis auf Walkenhorst, die im zweiten Rennen der NLS ihren Aston Martin auf Platz 2 ins Ziel bringen konnten, beim neunten Lauf der NLS nicht gestartet sind.
NLS 1
- #3 Falken Motorsports, nicht gestartet
- #4 Falken Motorsports, nicht gestartet
- #911 Manthey EMA, nicht gestartet
NLS 2
- #3 Falken Motorsports, nicht gestartet
- #34 Walkenhorst Motorsport
- #98 ROWE RACING, nicht gestartet
NLS 3
- #911 Manthey EMA, nicht gestartet
- #14 Mercedes-AMG Team GetSpeed, nicht gestartet
- #3 Falken Motorsports, nicht gestartet
Qualifiers 1
- #16 Scherer Sport PHX, nicht gestartet
- #911 Manthey EMA, nicht gestartet
- #14, Mercedes-AMG Team GetSpeed, nicht gestartet
Qualifiers 2
- #16 Scherer Sport PHX, nicht gestartet
- #33 Falken Motorsports, nicht gestartet
- #911 Manthey EMA, nicht gestartet
Genau darin liegt der Reiz: Wenn die komplette Elite der Nordschleife wieder vereint antritt, wird Verstappen die Gelegenheit haben, sich im direkten Vergleich mit den Besten zu messen. Dass er als „Top Player“ Spannung und zusätzliche Aufmerksamkeit in die Serie bringt, steht außer Frage. Sollte er nach seiner Formel-1-Karriere vermehrt im Langstreckensport auf der Nordschleife antreten, wäre das nicht nur für die Fans, sondern auch für die Serie selbst ein Gewinn.
Kommentar con Christoph de Haar
Foto: nordschleife1927.de/de Haar