4. ADAC-Bilstein Super-Sprint 1977 | Tourenwagen Gruppe 1 | Rennen

  • 4. ADAC-Bilstein Super-Sprint
  • Serientourenwagen Gruppe 1
  • Veranstalter: AC Mayen 1927 e.V. im ADAC
  • Start- und Zielschleife, 2.292 m

2. Oktober 1977

Regennass und spektakulär: Das Rennen der Tourenwagen Gruppe 1

  • Fritz Müller fährt nach schwachem Qualifying zum souveränen Klassensieg und überrundet das gesamte Feld
  • Zwei Escort-Piloten dominieren die großen Tourenwagen, während der Eichberg-Capri seine ganze Klasse zeigt
  • Spannendes Duell in der 1300er-Klasse endet mit Kollision und Sieg für Jens Tietge bei leichtem Nieselregen

Als Rahmenprogramm zum entscheidenden DRM-Lauf auf dem Nürburgring fand am 15. Oktober 1977 bei schwierigen Wetterbedingungen ein Rennen für Gruppe-1-Fahrzeuge statt. Während der DRM-Lauf die großen Namen lockte, sorgten bei diesem Serienklasse-Rennen die Amateure und Routiniers abseits des Rampenlichts für mindestens ebenso viel Action.

Regen, Routine und eine Überraschung

Das Training am Samstagmorgen fand unter widrigsten Bedingungen statt. Dauerregen machte die Strecke tückisch, was sich rasch in Zwischenfällen widerspiegelte. Schon früh musste die Nordkehre wegen eines beschädigten Fangzauns gesperrt werden, nachdem ein 1300er-Pilot diesen regelrecht mit an die Box geschleift hatte. Dennoch brachten zahlreiche Routiniers wie Fritz Beyerlein im Autobianchi-Abarth, H. Schoettelndreyer (Simca) und Alfons Hohenester (Audi) starke Trainingszeiten auf den Asphalt und sicherten sich vordere Startplätze.

Fritz Müller hingegen, ein erfahrener Carrera-Pilot aus Pfaffenhofen, rangierte nach Bremsproblemen ungewohnt weit hinten im Feld. Doch was ihm im Training verwehrt blieb, machte er im Rennen mit einer beeindruckenden Leistung wett: Früh übernahm er die Führung und setzte sich mit einem dominanten Auftritt von der Konkurrenz ab. Derart überlegen war er unterwegs, dass er das gesamte Feld der Serien-GT-Klasse um eine Runde distanzierte. Peter Brand sicherte sich im Renault Alpine den zweiten Rang der Kategorie, musste sich jedoch gegen Alfons Hohenester im Tourenwagen geschlagen geben, der seine Klasse gewann.

Capri gegen Escort – und ein überraschender Doppelsieg

Auch bei den großen Tourenwagen kam es zu einem Schlagabtausch der besonderen Art. Der Eichberg-Capri von Dieter Gartmann entfaltete im Rennen seine volle Stärke, wenngleich der Start alles andere als ideal verlief. Johann Weisheidinger im Commodore konnte in der Anfangsphase sogar die Führung behaupten, doch ab der zehnten Runde war Gartmann nicht mehr zu halten und zog dem Feld auf und davon.

Im Mittelpunkt stand allerdings das Duell der beiden Escort-Piloten: Bernhard Dransmann führte bis zur 17. Runde souverän, ehe ihm ein kleiner Fahrfehler unterlief, der Wulf-G. Schumacher den Weg zum Sieg ebnete. Dahinter folgten die beiden Gerstmann-Piloten Rosenkranz und Pieper mit respektablem Abstand – Rosenkranz hatte zuvor das Eichberg-Team verlassen.

Das Rennen der kleineren Tourenwagen, traditionell ein Garant für spektakuläre Szenen, enttäuschte auch 1977 nicht. In der 1300er-Klasse lieferten sich die Autobianchi-Fahrer Beyerlein, Tietge und Delonge bei leichtem Nieselregen ein enges Rennen. Delonge kollidierte allerdings mit dem Simca von Schoettelndreyer, schied aus und wurde nur als Letzter gewertet. Nutznießer war Jens Tietge, der sich den Klassensieg vor Beyerlein sichern konnte. Bei den 1300ern setzte sich Frensch durch, nachdem Schoettelndreyer sich drehte – ein kleiner Fehler mit großen Auswirkungen. Platz zwei ging an Motte im Alfa Romeo GTAJ.

ProgrammheftZur Übersicht "Chronologie 1977"


Quellen und Literatur: Sportfahrer 11/1977

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