• ADAC-Ahr-Rotwein-Trophy "4 Std.-Rennen Nürburgring"
• 1. Lauf VLN Valvoline-Langstreckenpokal Nürburgring 1980
• Ausrichter: ASC Ahrweiler im ADAC
• Nordschleife, 22,835 km
• Distanz: 590 km
• ONS Reg.-Nr.: 87/80

12. April 1980

Rennen

VLN-Saisonstart mit der "ADAC-Ahr-Rotwein-Trophy"

Trotz der langen Tradition zeigte der Saisonauftakt des Valvoline-Langstreckenpokals 1980 auf der Nordschleife eindrucksvoll, dass die Faszination für Langstreckenrennen ungebrochen war. Schon beim ersten Lauf der zehnteiligen Serie für Fahrzeuge der Gruppen 1 bis 4 bestätigte sich das große Interesse an dieser Meisterschaft. Bereits im Vorfeld war der enorme Zuspruch spürbar: Der veranstaltende ASC Ahrweiler musste trotz eines erweiterten Starterfelds von 155 Fahrzeugen zahlreiche Nennungen ablehnen, da die Nachfrage die verfügbaren Plätze deutlich überstieg.

Unter strahlend blauem Himmel und bei idealen äußeren Bedingungen hofften die Fans entlang der Nordschleife auf packende Zweikämpfe in zwölf hart umkämpften Klassen. Doch noch bevor sich das Feld richtig sortieren konnte, kam es zu ersten dramatischen Szenen: Eingangs der Südkehre geriet der stark eingeschätzte Porsche 911 von Matthias Loerper (Erpel), Karl Josef Römer (Ratingen) und Joachim Oppermann (Hamburg) in eine Startkollision – das Aus für einen der Favoriten schon nach wenigen Metern! Auch der hochgehandelte OBI-Alfa Romeo von Bernd Knipper und Wolfgang Balzar (beide Solingen) kapitulierte früh, allerdings aufgrund technischer Probleme.

Führungskampf von Beginn an offen

Profitieren von dem frühen Durcheinander konnten zunächst Hans Weißgerber (Lützelbach) und Hermann-Josef Nett (Adenau), die sich mit ihrem BMW 2002 geschickt vom übrigen Feld absetzten. Im Feld der Gruppe-2-Fahrzeuge konnte einzig der Opel Kadett GT/E von Toni Ochs (Schmitten) und Karl-Heinz Schäfer (Köln) das hohe Tempo ansatzweise mitgehen, während die Konkurrenz das Nachsehen hatte.

Die schnellen Fahrzeuge der Gruppe 1 – unter anderem mehrere potente Ford Escorts und Capris – starteten mit hohen Startnummern weiter hinten und mussten sich mühsam durchs dichte Feld arbeiten. Besonders eindrucksvoll: Helmut Döring (Wirges ) und Wolf Schumacher (Bad Iburg) pflügten mit ihrem Ford Capri förmlich durchs Teilnehmerfeld und übernahmen nach einigen Runden die Führung.

Doch der Kampf um die Spitze blieb bis in die letzten Rennstunden spannend: Während der durstige Capri nahezu stündlich an die Box zum Nachtanken musste, konnten Weißgerber/Nett dank eines Tankstopps weniger immer wieder Boden gutmachen. Zwischen beiden Teams entwickelte sich ein packendes Fernduell, das die Zuschauer in Atem hielt.

Ochs/Schäfer hielten mit ihrem Kadett lange den dritten Rang, mussten sich im Laufe des Rennens jedoch den stärker aufkommenden Escort-Piloten geschlagen geben.

Spektakuläre Aufholjagd der Escort-Teams

Besonders ins Rampenlicht fuhren sich Herbert Kummle (Zell) und Karl Mauer (Rutesheim) auf ihrem Gruppe-1-Escort: Nach einer verhaltenen ersten Rennhälfte legten die beiden eine famose Aufholjagd hin. Obwohl sie zur Halbzeit noch nicht einmal in den Top Ten lagen, kämpften sie sich bis auf Gesamtrang drei vor – mehr war gegen die entfesselt fahrenden Teams von Weißgerber/Nett und Döring/Schumacher allerdings nicht drin.

Honda-Crew überzeugt in der Klasse

Ein starkes Ausrufezeichen setzten auch die von Watanabe Yasuhiro gemeldeten Gruppe-2-Hondas. Besonders der von Richter/Schreiber/Vogel gesteuerte Civic überzeugte durch eine bemerkenswerte Mischung aus Schnelligkeit und Zuverlässigkeit: Klassensieg und ein respektabler Platz im Gesamtklassement waren der verdiente Lohn.

Respektable Bilanz nach vier Stunden

Von den 155 gestarteten Fahrzeugen sahen immerhin 89 nach Ablauf der vier Stunden die Zielflagge – eine respektable Quote auf der anspruchsvollen Nordschleife. Zwar blieb die Veranstaltung nicht ganz unfallfrei, doch alle Vorfälle verliefen glimpflich, schwere Verletzungen blieben aus.

Klassenergebnisse

Gruppe 1 bis 1000 ccm, Gestartet: 12, Gewertet: 6

Gruppe 1 bis 1150 ccm, Gestartet: 18, Gewertet: 13

Gruppe 1 bis 1300 ccm, Gestartet: 15, Gewertet 9

Gruppe 1 bis 1600 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 7

Gruppe 1 bis 2000 ccm, Gestartet: 16, Gewertet: 11

Gruppe 1 über 2000 ccm, Gestartet: 12, Gewertet: 7

Klasse Diesel-Kfz. bis 1600 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 4

Gruppe 2 bis 1150 ccm, Gestartet: 16, Gewertet: 6

Gruppe 2 bis 1300 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 7

Gruppe 2 bis 1600 ccm, Gestartet: 12, Gewertet: 5

Gruppe 2 bis 2000 ccm, Gestartet: 27, Gewertet: 13

Gruppe 3 über 2000 ccm, Gestartet: 2, Gewertet: 1

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Quelle: Klassenergebnisse: ONS Mitteilungen 7/1980, Sportfahrer 6-1980