• 35. ADAC-Westfalenfahrt "20 Runden Langstreckenrennen Nürburgring"
• 1. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1986
• Ausrichter: ADAC Westfalen West e.V. - Sportabteilung -
• Nordschleife und GP-Strecke, 25350 m
• Distanz: 20 Runden = 507 km
• ONS Reg.-Nr. 41/86

Zeitplan*

Das Rennen

Überraschungssieg beim ersten Lauf der Veedol-Langstreckenpokale 1986 am Nürburgring

Mit einem unerwarteten Erfolg für den Ford Escort BDA (#20) unter den Piloten Peter Feldin (Essen) und Bernhard Dransmann (Georgsmarienhütte) endete der erste Lauf des Jahres 1986. Dies war besonders bemerkenswert, da das Fahrzeug in der vergangenen Saison durch zahlreiche technische Probleme aufgefallen war.

Der Rennverlauf begann spektakulär: Wie bereits in der Vorsaison üblich, katapultierte sich der blaue Vierventil-Kadett (#3) von Otto Altenbach (Leverkusen) als erstes Fahrzeug aus dem 144-köpfigen Starterfeld über die Startlinie. Fast in letzter Minute erreichte der Ford Escort BDA noch seine Startposition und sorgte für eine Überraschung. Dransmann, der aus der zehnten Reihe startete, zeigte eine beeindruckende Leistung, indem er sich sofort bis auf den zweiten Platz nach vorne arbeitete. Dabei blieb er in den ersten Runden direkt am Heck des Mantzel-Kadetts und setzte diesen unter Druck.

Frühe Ausfälle und Probleme im Spitzenfeld

Zu Beginn des Rennens mischte sich auch Franz-Josef Bröhling (Köln) mit seinem leistungsstarken Ford Capri (#4) in das Spitzenduell ein. Doch bereits in der zweiten Runde machten sich die mehr als 400 PS seines Wagens bemerkbar und überforderten die Hinterachse, sodass er das Tempo nicht mehr mitgehen konnte. Ein weiteres starkes Fahrzeug im Teilnehmerfeld war der Mich-Manta 400 (#1), der allerdings nicht sein volles Potenzial entfalten konnte. Die Piloten Karl-Heinz Schäfer (Köln) und Volker Strycek (Bochum) klagten über ein zu hart abgestimmtes Fahrwerk – eine ironische Wendung, da dies in der vorherigen Saison noch als die größte Stärke des 260 PS starken Mantas galt. Nachdem Schäfer in der Anfangsphase einen Dreher hinnehmen musste, fiel der Mich-Manta ins Mittelfeld zurück.

An der Spitze konnte sich Dransmann nur kurz behaupten und führte für zwei Runden das Feld an. Dahinter entwickelte sich ein packender Kampf zwischen den beiden Escort RS-Teams Herbert Kummle (Zell) und Axel Felder (Hückeswagen) sowie Ulrich Richter (Essen) und Axel von Hatten (Stuttgart). Letztendlich setzten sich Kummle und Felder durch und sicherten sich den dritten Gesamtrang, während Richter und von Hatten als Fünfte ins Ziel kamen.

Nach den ersten Tankstopps erfolgte der Fahrerwechsel: Matthias Felser übernahm das Steuer des Kadetts, während Peter Feldin in den Zakspeed-Escort einstieg. Die endgültige Entscheidung um den Gesamtsieg fiel schließlich in der 18. Runde, als Felser aufgrund von Elektrikproblemen aufgeben musste. Dadurch hatten Feldin und Dransmann freie Bahn und konnten ohne weiteren Druck das Rennen gewinnen.

Spektakuläre Aufholjagd des Mich-Manta

Auch das Team des Mich-Manta konnte sich noch einmal in den Vordergrund kämpfen. Nachdem Volker Strycek zur Rennhalbzeit das Steuer übernommen hatte, befand sich der Wagen bereits wieder unter den besten zehn. Trotz einiger harter Schläge durch das anspruchsvolle Streckenprofil ließ sich Strycek nicht bremsen. Er fuhr ein starkes Rennen und konnte in der letzten Runde sogar noch Kummle überholen, wodurch er sich mit seinem Team den zweiten Platz sicherte.

In der Gruppe A dominierte der Kissling-Manta (#52) mit den Fahrern Wolfgang Offermann (Simmerath ) und Joachim Utsch (Siegen), die als Vierte in der Gesamtwertung ein starkes Ergebnis erzielten. Die favorisierten VW Golf-Teams erlebten hingegen ein enttäuschendes Rennen: Günther Schmidt (Essen) und Klaus Cathner-Diercks (Hamburg) mussten frühzeitig aufgeben, sodass Manfred Lauderbach (Halsenbach) und Josef Bussinger (Abendberg) die Führung in der 1600er-Klasse übernahmen. Doch auch ihr Rennen endete unglücklich, als in der 19. Runde ein defektes Radlager am Audi 80 das Team zur Aufgabe zwang. Davon profitierten die Toyota-Piloten Rudi Sazma und Thomas Heitmann (beide Eschweiler), die sich den Klassensieg sicherten.

Eine der größten Überraschungen des Rennens zeigte sich in der stark besetzten Gruppe G. Hier triumphierte der G2-Mitsubishi Turbo (#108) von Karl-Heinz Kuhlendahl (Velbert) und Friedrich Burgmann (Essen) – den Veedol-Cup-Siegern des Vorjahres. Trotz eines zusätzlichen Tankstopps setzten sie sich gegen die Konkurrenz durch und verwiesen das Golf-Trio Heinz Sprungmann (Essen), Gerd Menneken (Selm) und Dierk Meyer (Lohmar) auf den zweiten Platz.

In der neu geschaffenen Gruppe N setzte sich Michael Korten (Krefeld) mit seinem Toyota Corolla (#172) gegen insgesamt acht Mitbewerber durch und konnte so ebenfalls einen beachtlichen Sieg feiern.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10**

Die vollständigen Ergebnisse findet Ihr hier!

Klassenergebnisse

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 14, Gewertet: 7

Kl. 3, Gruppe G3, Gestartet: 19, Gewertet: 15

Kl. 4, Gruppe G4, Gestartet: 11, Gewertet: 9

Kl. 9, Gruppe N bis 1600 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 5

Kl. 10, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 1, Gewertet: 1

Kl. 13, Gruppe A bis 1300 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 5

Kl. 14, Gruppe A bis 1600 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 10

Kl. 15, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 9, Gewertet: 6

Kl. 16, Gruppe A über 2000 ccm, Gestartet: 5, Gewertet: 4

Kl. 17, Gruppe H bis 1150 ccm, Gestartet 6, Gewertet: 3

Kl. 18, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 12, Gewertet: 4

Kl. 19, Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 2

Kl. 20, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 16, Gewertet: 9

Kl. 21, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 1

Kl. 22, Gruppe H Dieselfahrzeuge, Gestartet: 3, Gewertet: 2

Zwischenergebnis nach 1 von 11 Wertungsläufen

Teilnehmer mit weniger als 9,17 Punkten sind nicht gelistet, korrigierter Stand 5/1986

Zur Übersicht "Chronologie 1986"
Zur Übersicht "VLN"

Quelle: VLN-Presse, ONS Mitteilungen 6/1986, ADAC Report 4-1986, MOTORSPORT aktuell 26.03.1986
*Vorläufiger Zeitplan, Zeiten können abweichen
**Stand: 22.03.1986, 16.15 Uhr