Die ILN warnt: Neue Sehtest-Anforderungen kann Beantragung von Fahrerlizenzen verzögern

  • Aufwändige Gesichtsfeld-Perimeter-Messung muss fortan vom Augenarzt oder Optiker durchgeführt werden
  • Wartezeiten auf einen Untersuchungstermin können rechtzeitiger Lizenzerteilung im Wege stehen

19.02.2025 | Nürburg Viele Renn- und Rallye-Fahrer laufen Gefahr, den Start in die Motorsportsaison 2025 zu verpassen: Neue Sehtest-Vorschriften können die rechtzeitige Beantragung einer Fahrerlizenz um Wochen verzögern. Darauf weist die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN) jetzt hin. Hintergrund ist ein geänderter Passus der medizinischen Eignungsbestätigung. Er schreibt – wie im Vorjahr – die Kontrolle des statischen Gesichtsfelds durch eine sogenannte Perimetrie-Messung vor. Neu ist, dass diese Untersuchung fortan bei einem Augenarzt oder Optiker erfolgen muss und nicht mehr durch den Hausarzt bestätigt werden darf. Recherchen der ILN ergaben jedoch: Kaum ein Optiker ist in der Lage, eine Perimetrie-Messung durchzuführen. Bei den heute in vielen Fällen üblichen Wartezeiten auf einen Termin in einer entsprechend qualifizierten Praxis kann es mit der rechtzeitigen Erteilung einer Fahrerlizenz daher eng werden.

„Die Rennsaison auf der Nordschleife beginnt am 22. März mit dem ersten Lauf zur Nürburgring Langstrecken-Serie – das ist bereits in gut einem Monat. Wer sich jetzt nicht schnell um einen Termin für die Perimetrie-Messung bemüht, guckt im schlechtesten Fall in die Röhre“, betont Martin Rosorius als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring.

ILN-Vorsitzender Martin Rosorius

Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) setzt mit der neuen Regelung für den Nachweis der ausreichenden Sehfähigkeit internationale Bestimmung der FIA und der FIM um. Betroffen sind Renn- und Rallye-Teilnehmer, die eine Internationale Fahrerlizenz oder erstmals eine Nationale A-Lizenz beantragen. Hinzu kommt: Die Untersuchung kann mit Kosten von rund 150 Euro verbunden sein.

Die ILN sammelt im Kommentarbereich dieser Meldung auf Facebook (www.facebook.com/IL.Nuerburgring) sachdienliche Informationen, welche Arztpraxen oder auch Optiker die geforderte Perimetrie-Messung auch kurzfristig anbieten – und bittet die Fahrer-Community um entsprechende Hinweise.

Über die ILN

Die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring wurde im Dezember 2015 auf Initiative von Olaf Manthey gegründet. Seit August 2018 tritt das Aktionsbündnis als eingetragener Verein auf. Den Vorsitz hat Martin Rosorius übernommen mit Nicolas Raeder (Manthey) als Stellvertreter. Ziel der ILN ist es, das Kundeninteresse sowohl der großen als auch gerade der kleinen Teams in der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) und Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) sowie beim 24-Stunden-Rennen auf der Eifelstrecke dauerhaft zu artikulieren. Der multilaterale Dialog mit dem DMSB, dem Nürburgring, der VLN und RCN sowie den Rennveranstaltern verfolgt dabei stets ein Ziel: attraktiven, fairen und sicheren Rennsport auf der einzigartigen und legendären Nürburgring-Nordschleife.


Quelle: ILN
Foto: Kevin Pecks/1VIER