• 25. ADAC-ACAS-Bilstein-Cup
• 6. Lauf VLN Deutscher Veedol Langstreckenpokal Nürburgring 1984
• Ausrichter: ACAS Altkreis Schwelm e.V. im ADAC
• Nordschleife und GP Strecke, 25,350 km
• Streckenlänge: 20 Rd. = 507,00 km
• ONS Reg.-Nr. 181/84

28. Juli 1984

Das Rennen

Regen, Reifenpoker und Defekte prägten den sechsten Lauf der VLN 1984

• Feldin und Felder triumphieren: Gesamtsieg im Veedol-Cup
• Darius, Scheidereiter und Lehmann holen Überraschungssieg in Gruppe G
• Viebranz und Pötschke dominieren die 2000-ccm-Klasse im Veytal-Scirocco

Das wechselhafte Eifel-Wetter stellte die Fahrer des 25. ADAC/ACAS-Bilstein-Cups 1984 vor große Herausforderungen. Mit tiefhängenden Wolken und vereinzeltem Sprühregen zeigte sich die Eifel am vergangenen Wochenende erneut von ihrer launischen Seite. Ein Regenschauer kurz vor dem Start zum sechsten Lauf des Veedol-Langstreckenpokals 1984 machte die Reifenwahl zu einer kniffligen Entscheidung. Nur wenige Piloten setzten auf Slicks, doch sie sollten letztendlich die richtige Wahl getroffen haben.

Ein Rennen voller Spannung und Führungswechsel

Nicht zuletzt aufgrund dieses Reifenpokers entwickelte sich das Rennen zu einem überaus spannenden und hart umkämpften Wettbewerb, in dessen Verlauf es gleich vier verschiedene Spitzenreiter gab. Den Anfang machte der Porsche 924 GTS von Dr. von Staehr (Wuppertal) und Ulrich Richter (Essen). Doch der 280 PS starke Turbo drehte nicht über 6000 Touren, und Richter musste sich gegen den drängenden BMW 323i von Michael Martini (Nürburg) verteidigen. In der dritten Runde erlitt der Porsche im Streckenabschnitt „Kesselchen“ einen technischen Defekt – die Benzinzufuhr streikte, und das Fahrzeug musste aufgeben. Daraufhin übernahm der Gruppe-H-BMW 323i von Michael Martini, Horst Jacobs (Wiesemscheid) und Manfred Kamp (Aurich) die Führung. Martini pilotierte den BMW souverän an der Spitze, doch nach zwölf Runden musste das Team mit einem leckgeschlagenen Ölkühler vorzeitig aufgeben.

Glück und Pech in der Führungsriege

Überraschend fanden sich nun Andreas Schall (Dornstadt) und Günter Braumüller (Vöhringen) an der Spitze wieder. Bislang hatte sie das Pech mit der Technik ihres HWRT-Escorts verfolgt, doch diesmal schien das Glück auf ihrer Seite zu sein – zumindest für kurze Zeit. Ihre Freude über die Führungsposition hielt nur drei Runden an, dann blieb ihr Gruppe-B-Escort im Streckenabschnitt „Kesselchen“ erneut mit technischen Problemen stehen.

Nachdem Braumüller und Schall ausgeschieden waren, nutzten Peter Feldin (Essen) und Axel Felder (Hückeswagen) im Gruppe-H-Escort ihre Chance und übernahmen die Führung. Nach einer Reihe unglücklicher Rennen in der Vergangenheit agierte Peter Feldin diesmal mit Bedacht. Er verzichtete in den Schlussrunden auf unnötige Risiken und sicherte sich so mit seinem Team den zweiten Gesamtsieg der Saison.

Reifenstrategie als Schlüsselfaktor

Während die meisten Teams nach wenigen Runden auf Slicks umrüsteten, obwohl vereinzelte Schauer niedergingen, mussten einige Mannschaften den Tücken des wechselhaften Wetters Tribut zollen. Das Zakspeed-BDA-Team mit Bernhard Dransmann (Georgsmarienhütte) und Dieter Gartmann (Osnabrück) startete auf Goodyear-Regenreifen, hatte jedoch bereits zu Beginn des Rennens mit einem schleichenden Plattfuß zu kämpfen. In der dritten Runde löste sich der Reifen schließlich vollständig auf, und Dransmann musste das Fahrzeug im Schritttempo bis zur Box schleppen. Trotz einer kurzen Unterbrechung durch eine defekte Kupplungshydraulik starteten sie eine eindrucksvolle Aufholjagd, die ihnen am Ende immerhin noch den neunten Gesamtrang einbrachte.

Ein weiteres Team, das sich nach einem schlechten Start nach vorne kämpfte, war die Mannschaft des Porsche 928 S mit Knut Mentel (Essen) sowie den Bochumern Helge Probst und Karl-Heinz Gürthler. Der schwere Gran-Turismo aus Weissach wühlte sich durch das Feld, bis ein technischer Defekt in Runde elf den Vormarsch abrupt stoppte und sie weit zurückwarf.

Harte Duelle bis zur Ziellinie

Karl-Heinz Engelsberg (Solingen) und Walter Moerres (Monheim) schoben sich im Laufe des Rennens bis auf den zweiten Platz vor, doch wenige Runden vor dem Ende musste ihr Gruppe-H-Opel Kadett mit nur noch drei funktionierenden Zylindern das Tempo drastisch reduzieren. Besonders stark präsentierten sich die Gruppe-A-Tourenwagen im Vorderfeld, insbesondere die Fahrzeuge der Klasse über 2.0 Liter. Die Capri-Piloten Herbert Herler (Bendorf) und Otto Sohn (Münster) lagen zu Beginn noch in Führung, doch am Ende mussten sie sich mit dem fünften Gesamtrang begnügen.

Pilotiert von Franz-Josef Bröhling (Köln), Peter Faubel und Jochen Felder (beide Remscheid) überholte der Eggenberger-BMW 528i die Capris. Ein Rückschlag für das ASE-Capri-Team von Bröhling und Axel Felder (Hückeswagen) folgte nach 13 Runden, als ein gerissenes Kupplungsseil das Fahrzeug lahmlegte. Mit den zweitschnellsten Rundenzeiten nach Dransmann/Gartmann sicherte sich die BMW-Crew schließlich den zweiten Platz im Gesamtklassement.

Die 2000-ccm-Klasse wurde erneut von den Berlinern Bernd Viebranz und Michael Pötschke im Veytal-Scirocco dominiert. Ein Kontakt mit der Leitplanke aufgrund einer Ölspur verhinderte zwar ein weiteres Vordringen nach vorne, doch der vierte Gesamtrang und der Klassensieg waren ihnen nicht mehr zu nehmen. Auf Platz sieben folgte das Manta-Team Paul Hulverscheid (Halver), Michael Eschmann (Gummersbach) und Manfred Wader (Radevormwald). Mit diesem Erfolg baute Bernd Viebranz seine Führung im Veedol-Langstreckenpokal 1984 weiter aus.

Neuer Sieger in der Gruppe G

Auch in der Gruppe G gab es einen neuen Sieger. Der Werks-Opel Monza GSE von Dieter Scharpe und Johann Weisheidinger (beide Rüsselsheim) fiel mit einem Kupplungsschaden aus und machte damit den Weg für andere Teams frei. Während ein abgerissener Auspuff den möglichen Erfolg des Gerstmann-Fiesta XR2 mit den Ford-Ladies Annette Meeuvissen (Neuss) und Claudia Ostländer (Roetgen) sowie Arno Wester (Meerbusch) verhinderte, nutzten Thomas Darius (Solingen), Horst Scheidereiter (Radevormwald) und Udo Lohmann (Halver) im Fiat Ritmo Abarth ihre Chance. Sie bewiesen über das gesamte Rennen hinweg eine konstant starke Leistung und sicherten sich den Gruppensieg.

Gesamtergebnis Plätze 1 bis 10

Klassenergebnisse

Kl. 1, Gruppe G1, Gestartet: 1, Gewertet: 1

Kl. 2, Gruppe G2, Gestartet: 3, Gewertet: 3

Kl. 3, Gruppe G3, Gestartet: 5, Gewertet: 4

Kl. 4, Gruppe G4, Gestartet: 6, Gewertet: 4

Kl. 6, Gruppe G6, Gestartet: 4, Gewertet: 4

Kl. 8, Gruppe A bis 1150 ccm, Gestartet: 4, Gewertet: 3

Kl. 9, Gruppe A bis 1300 ccm, Gestartet: 7, Gewertet: 5

Kl. 10, Gruppe A bis 1600 ccm, Gestartet: 21, Gewertet: 13

Kl. 11, Gruppe A bis 2000 ccm, Gestartet: 13, Gewertet: 11

Kl. 12, Gruppe A über 2000 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 6

Kl. 13, Gruppe A Dieselfahrzeuge, Gestartet: 5, Gewertet: 4

Kl. 14, Gruppe B bis 2000 ccm, Gestartet: 8, Gewertet: 5

Kl. 15, Gruppe B über 2000 ccm, Gestartet: 3, Gewertet: 1

Kl. 16, Gruppe H bis 1150 ccm, Gestartet: 3, Gewertet: 2

Kl. 17, Gruppe H bis 1300 ccm, Gestartet: 6, Gewertet: 2

Kl. 18, Gruppe H bis 1600 ccm, Gestartet: 2, Gewertet: 1

Kl. 19, Gruppe H bis 2000 ccm, Gestartet: 6, Gewertet: 4

Kl. 20, Gruppe H über 2000 ccm, Gestartet: 5, Gewertet: 2

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Quelle: VLN, ONS Mitteilungen 3/1985, ADAC Report 1984, Sportfahrer 1984, MOTORSPOR aktuell 1984
Vielen Dank an Jörg Ufer und Lutz Ilgner für die Bereitstellung von Informationen und Ergebnislisten.